ACTS-Schlußbericht liegt vor
Die Europäische Kommission hat den Schlußbericht zum ACTS-Programm veröffentlicht, der eine Übersicht über die zehnjährige europaweite Zusammenarbeit bei der Forschung auf dem Gebiet der fortgeschrittenen Kommunikationstechnologien enthält, die für den Erfolg der EU im Telekommunikationsbereich entscheidend war. Das ACTS-Programm hat in starkem Maße in die Entwicklung digitaler Kommunikationsinfrastrukturen und -dienstleistungen investiert, und damit einen Beitrag zur Erreichung der politischen Ziele Europas hinsichtlich der Wettbewerbsfähigkeit im Bereich Telekommunikation und Industrie geleistet. Europäische Telekommunikations- und neugegründete Internetunternehmen arbeiteten im Rahmen des ACTS-Programms zusammen und verbanden dabei Forschung und technologische Entwicklung mit einer Systemvalidierung durch Funktionsprüfungen. Über 200 Projekte waren am ACTS-Programm beteiligt, das seinerseits einen Teil des Vierten Rahmenprogramms bildete. Rund 90 Prozent der Projekte berichten, daß ihnen die Zusammenarbeit mit dem ACTS-Programm einen Vorteil gegenüber ihren Konkurrenten in Europa verschafft hat. Über 50 Prozent sind außerdem der Meinung, daß sie gegenüber der Konkurrenz in den USA im Vorteil sind. In dem Bericht wird angemerkt, daß ACTS-Projekte auf dem Gebiet der Mobil- und Privatkommunikation zur führenden Position Europas bei den Technologien und Protokollen für Multimedia-Mobilfunkdienste der nächsten Generation (UMTS) beigetragen und den Weg für den Übergang vom GSM- zum UMTS-System bereitet haben. Außerdem wurde ein Konsens hinsichtlich neuer Plattformen für den mobilen "elektronischen Handel" und den mobilen Internetzugang erreicht. Bei den Aktionen, die interaktive Multimediadienste zum Inhalt hatten, verhalfen ACTS-Projekte Europa zu einer führenden Position bei der Entwicklung der weltweiten MPEG-Normen für die Videocodierung und sorgten bei den europäischen Entwicklungen auf dem Gebiet der digitalen Videoübertragung für Kohärenz. Die anhaltende Stärke Europas auf dem Gebiet der Mehrwellenlängenübertragung über optische Fasern mit sehr hoher Kapazität (Bandbreite), die heute in den Internet-Backbones erforderlich ist, wurde aufgrund der Forschung im Bereich Photoniktechnologien entwickelt, die sich auch mit volloptischen Netzen beschäftigte, bei denen keine teuren und langsamen elektronischen Schaltungen und Informationen mehr notwendig sind. Die Forschung auf dem Gebiet der Hochgeschwindigkeitsnetze verhalf zu einer weltweiten Führungsposition bei ATM (Asynchrones Übertragungsverfahren)-Technologien und -systemen in europaweiten sowie weltweiten Netzen. Es wurden insgesamt über 4.000 wissenschaftliche Beiträge veröffentlicht, über 1.200 Beiträge zur Normung vorgelegt und über 140 neue Patente eingetragen. Es liegen außerdem Schlußberichte von über 120 Einzelprojekten des ACTS-Programms vor, die sich mit interaktiven digitalen Multimediadiensten, Photoniktechnologien, Hochgeschwindigkeitsnetzen, Mobilität und Privatkommunikationsnetzen, Service und Wartung, Sicherheits- und Kommunikationsmanagement sowie horizontalen Aktionen befassen.