Gemeinsamer Kampf von EU und WHO gegen Infektionskrankheiten
Die Europäische Kommission und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) arbeiten beim Kampf gegen das Wiederaufleben von Infektionskrankheiten und der Untersuchung des Zusammenhangs dieser Krankheiten mit der Armut zusammen. Bei einem Treffen in der Zentrale der WHO in Genf haben Forschungskommissar Philippe Busquin und der Generaldirektor der WHO Dr. Gro Harlem Brundtland die Notwendigkeit unterstrichen, die Forschung zu verstärken, um die Gesundheit auf globaler Ebene zu verbessern. Sie haben versprochen, neue Partnerschaften zu fördern, die sich über ihre jeweiligen Organisationen erstrecken. "Das Aufkommen gefährlicher übertragbarer Krankheiten wie HIV und das Wiederaufleben von Malaria und Tuberkulose, insbesondere in den am wenigsten entwickelten Regionen, lassen in einer Zeit rasanter Fortschritte in der Molekularmedizin und Biotechnologie einen erhöhten Bedarf an Forschung deutlich werden", teilten Herr Busquin und Dr. Brundtland in einer gemeinsamen Stellungnahme mit. "Neue Strategien müssen wichtige Beteiligte mobilisieren, und zwar diejenigen, die die entsprechenden Technologien entwickeln, sowie diejenigen, die sie rationalisieren und einsetzen." Aus Sicht der EU sollte die Schaffung eines europäischen Forschungsraums eine intensivere wissenschaftliche Zusammenarbeit fördern, von der Herr Busquin sich schnellere praktische Lösungen erhofft. Sowohl die Kommission als auch die WHO möchten diese Zusammenarbeit auf wissenschaftliche Partnerschaften mit Forschern aus Entwicklungsländern ausdehnen und die Forschungskapazitäten in diesen Ländern erhöhen, um die Gesundheit der Erdbevölkerung zu verbessern. Die Europäische Kommission erkennt die wesentliche Bedeutung an, internationale öffentliche Güter all jenen zugänglich zu machen, die sie benötigen, und hat sich der Förderung einer schnelleren Lieferung dieser Güter verschrieben. Die Bedenken, daß gesundheitliche Ungleichheiten zwischen und innerhalb der Länder fest verankert bleiben, haben Herrn Busquin und Dr. Brundtland angespornt, ihre Aufmerksamkeit auf die Lenkung und Überwachung der Entwicklung des Gesundheitssystems zu richten. Sie haben ihre Einrichtungen verpflichtet, die Mittel für die Gesundheitsforschung und entwicklung zu erhöhen. Im Fünften Rahmenprogramm der EU wurden 120 Millionen Euro für die Kontrolle von Infektionskrankheiten bereitgestellt. Davon wurden bereits 30 Millionen Euro dem Kampf gegen globale Probleme wie HIV, Malaria und Tuberkulose zugesprochen. Während des Vierten Rahmenprogramms wurden 40 Millionen Euro durch das Programm für internationale Zusammenarbeit, INCO, und weitere 90 Millionen Euro zur Kontrolle von Infektionskrankheiten unter dem BIOMED-Programm ausgegeben, von denen wiederum 14 Millionen insbesondere für die AIDS-Forschung verwendet wurden.