Korkprojekt zeigt den Weg nach vorn
Globalisierung und die Schaffung einer Wissensgesellschaft sind die Herausforderungen, denen sich kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Europa stellen müssen. Die Bedingungen hierfür seien jedoch günstig, sagte der europäische Forschungskommissar Philippe Busquin bei der Eröffnung der Dritten Technologietage für KMU in Porto, Portugal, am 29. Juni. Sowohl die Globalisierung als auch die Wissensgesellschaft seien Realitäten, die in Einklang gebracht werden müßten, sagte Busquin. Ihnen sollte weder zu viel Vertrauen noch zu viel Furcht beigemessen werden. Eine Anpassung an die neuen Wettbewerbsvorschriften sei das Wichtigste, wobei die erfolgreichsten Produkte die neuesten sind, wo Einsparungen eine Rolle spielen und wo auch Wettbewerbsaktivitäten Möglichkeiten der Zusammenarbeit gegenübergestellt werden. Das ist der Bereich in dem ERA, der Europäische Forschungsraum, dem Kontinent von Nutzen sein könnte. Die Herausforderungen Europas bestehen daher in der Schaffung von Wissen, einem ausreichenden Zugang zu dem Wissen anderer und der Kenntnis, wie dieses verwertet werden kann, so Busquin. Die Stellungnahme des Kommissars erfolgte nachdem er und die Medien sich eine Präsentation der Ergebnisse des von der EU geförderten "Kork"-Forschungsprojekts angesehen hatten, durch das in Zukunft mehrere Millionen Euro durch verringerte Abfälle eingespart werden können. Ein Konsortium aus kleinen und mittleren Unternehmen aus ganz Europa hat eine Technologie zur Herstellung von Korken patentieren lassen, die keine chemische Reaktion mit dem Flascheninhalt eingehen. Dies könnte den Verlust im Wert von schätzungsweise 500 Millionen Euro verhindern, der jährlich durch verunreinigten Wein, durch chemische Stoffe oder Mikroorganismen aus dem Korken, entsteht. Die neue Produktionstechnik, bei der Mikrowellen den Korken durchdringen, hat dort Erfolg, wo alle herkömmlichen Verfahren bisher versagt haben. Die beteiligen Unternehmen wurden im Rahmen des CRAFT-Programms der Europäischen Kommission unterstützt, das zur Förderung von KMU zur Verbesserung ihrer Produkte durch Forschung und Entwicklung eingerichtet wurde. "Dieses Programm soll insbesondere kleinen Unternehmen, die nicht über genügend eigene Forschungskapazitäten verfügen, durch die Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen Zugang zu den neuesten Technologien verschaffen", sagte Forschungskommissar Philippe Busquin. "Diese Problematik liegt mir besonders am Herzen, denn ich bin davon überzeugt, daß der Technologietransfer ein wichtiges Mittel zur Bündelung der Kräfte europäischer Forscher sowie zur Schaffung von Arbeitsplätzen ist."