Forschung mit Ionenstrahlen in Griechenland
Koordiniert vom Institut für Kernphysik erzeugt der bislang einzige Schwerionenbeschleuniger in Griechenland einen Strahl aus geladenen Teilchen, beschleunigt diese auf ein Zehntel der Lichtgeschwindigkeit und setzt ihn für zerstörungsfreie Tests von Kunstwerken ein, um deren Echtheit und Zustand zu prüfen. Neben solchen Untersuchungen werden auch Konzentrationen organischer Elemente in Boden- und Spurenelemente in menschlichen Gewebeproben ermittelt. Das EU-finanzierte Forschungsprojekt "Center of excellence in low-energy ion-beam research and applications" (LIBRA)(öffnet in neuem Fenster) sollte das Potenzial des Tandem Accelerator Laboratory voll ausschöpfen und warb hierfür hochqualifizierte junge Wissenschaftler an. Auch die Mobilität der Forscher sollte verbessert werden, um Forschungsergebnisse und technische Expertise mit Partnereinrichtungen auszutauschen. Zur Verbesserung der Infrastruktur wurde hochmoderne Technik angeschafft, um das Labor in größere führende EU-Forschungsverbände im Bereich Ionenstrahlen zu integrieren, u.a. ein elektrostatischer Beschleuniger zur Analyse von Nanomaterialien. Weiterhin wurde die bestehende Infrastruktur durch neue Nukleartechnik aufgestockt, um die biomedizinische Forschung und das Umwelt-Monitoring voranzutreiben. Wissenschaftliche Konferenzen, die LIBRA organisierte, trugen viel dazu bei, das Tandem Accelerator Laboratory in der internationalen Forschung zu profilieren. So fand am 8. und 9. Oktober 2010 das 69. Arbeitstreffen der NuPECC (Nuclear Physics European Collaboration Committee) statt. Der NuPECC ist ein Expertenausschuss der Europäischen Wissenschaftsstiftung (ESF), der die wissenschaftspolitische Landschaft in Europa wesentlich mitbestimmt. Über LIBRA stärkte das Labor seine bestehenden Kontakte mit führenden Forschungszentren, etwa der Europäischen Organisation für Kernforschung. Die Aktivitäten weckten nicht nur das Interesse von Wissenschaftlern aus aller Welt, die erweiterten Forschungskapazitäten beschleunigten auch die Einrichtung neuer Forschungszentren in Griechenland, die die modernen Anlagen nutzen.
Schlüsselbegriffe
Tandem Accelerator Laboratory, Ion, zerstörungsfrei, Kunstwerke, menschliches Gewebe, elektrostatischer Beschleuniger, Nanomaterialien, Biomedizin, Umwelt-Monitoring, Politik