Lab-on-Chip-Technologien erhalten Auftrieb
Die Mikrofluidik ist ein schnell wachsendes Feld, das auf präzisen Wechselwirkungen an den flüssig-flüssig- und fest-flüssig-Grenzflächen beruht. Ein besseres Verständnis dieser Kräfte sollte Wissenschaftlern ermöglichen, verbesserte Mikrofluidik-Geräte zu entwerfen. Das Projekt CLASS (Complex liquids at structured surfaces) wollte Forschern helfen, besser zu verstehen und vorauszusagen, wie komplexe Flüssigkeiten mit gemusterten Oberflächen in Wechselwirkung treten. Es führte theoretische, mathematische und experimentelle Forscherdurch den Austausch von Wissenschaftlern zwischen der EU und den Vereinigten Staaten zusammen. Die Austausche verstärkten bestehende Kooperationen und boten Gelegenheit, neue zu schmieden. Ferner wurden vier internationale Workshops durchgeführt, um eine schnelle Verbreitung von Forschungsergebnissen und die Interaktion zwischen Mitgliedern des Konsortiums und Nachwuchswissenschaftlern zu fördern. Die Arbeiten konzentrierten sich in erster Linie auf die Gestaltung von superhydrophoben Oberflächen und die Charakterisierung ihrer Benetzungseigenschaften sowie auf kapillare oder druckgetriebene Flüsse über Substrate mit variierender Topographie. Ein weiterer Aspekt der Arbeit untersuchte die Selbstorganisation von kolloidalen Teilchen in Fluid-Fluid-Schnittstellen sowie das oberflächengeführte Zusammenfügen von nematischen Kolloiden. Die Industrie hat vor kurzem die wichtige Rolle erkannt, die Topographie und Oberflächenchemie von Substraten für aufkommende Lab-on-Chip-Technologien spielen. Maßgeschneiderte flüssig-flüssig- und fest-flüssig-Schnittstellen können eine effiziente Kontrolle sowohl des Flüssigkeitsstroms als auch der Prozesse innerhalb des Chips bieten.
Schlüsselbegriffe
Lab-on-Chip, Mikrofluidik, fest-flüssig-Grenzflächen, strukturierte Oberflächen, Selbstorganisation