Datenverbund in den Sozialwissenschaften fördern
Das Projekt "Support for establishment of national/regional social sciences data archives" (SERSCIDA) verbesserte in den westlichen Balkanstaaten die Verbreitung und den Zugang zu Forschungsprimärdaten für die Sozialwissenschaften. Dabei handelt es sich angesichts der bis jetzt in dieser Region mangelhaften Infrastruktur und weiterer Einschränkungen der Art, dass keine nachhaltigen sozialwissenschaftlichen Datenarchive zur Verfügung stehen, um eine bedeutende Errungenschaft. So zielte das Projekt eigens auf die EU-Länder ab, die mit dem Rat der europäischen sozialwissenschaftlichen Datenarchive (Council of European Social Sciences Data Archives, CESSDA) sowie Bosnien-Herzegowina, Kroatien und Serbien verbunden sind. Das Projekt schärfte das Bewusstsein für die ökonomischen Vorteile des Datenverbunds in den westlichen Balkanstaaten und förderte Wert und Nutzen von Datenarchiven als Gateways zu Daten und als Forschungsvermittler. Die Initiative generierte Diskussionen über gemeinsame Aktivitäten, die zwischen den Datenarchiven und den nationalen statistischen Ämtern realisiert werden könnten. SERSCIDA arbeitete mit lokalen Finanzierungsgremien, um deren Verständnis für die Kosten und den Nutzen der Unterstützung nachhaltiger Datendienstleistungen zu verbessern, und schuf die operativen Grundlagen für drei neue europäische Datendienste. Die SERSCIDA-Methode unterstützte die Bewertung des Potenzials und der Bereitschaft der einzelnen Länder zur Schaffung eines Archivs. Sie versetzte das Team außerdem in die Lage, Referenzdokumente und Prozeduren für die zukünftige Gründung neuer Archive zu sammeln und zu ordnen. Die bemerkenswerteste Projektleistung sind das schnelle Wachstum der Archive auf dem Balkan sowie Sensibilisierung und Unterstützung für die gemeinsame Nutzung von Daten, die jedes Land innerhalb seiner forschenden und Daten produzierenden Gemeinschaften erzeugt hat. Die Arbeit trug dazu bei, die Grundlagen für einen Datenverbund zu legen, und festigte die Beziehungen zwischen diesen neuen Datendienstleistungen und dem CESSDA. Über den Austausch und die Verbreitung guter Arbeitspraktiken hinaus unterstützte SERSCIDA zudem die Schärfung des Bewusstseins über die Notwendigkeit der Forschungsförderung für Strategien des offenen Zugangs (Open Access) in den Sozialwissenschaften. Projektarbeit und Resultate wurden von Regierungsinstitutionen, Universitäten und Forschenden gleichermaßen gut aufgenommen.
Schlüsselbegriffe
Sozialwissenschaften, wissenschaftliche Forschung, Wissensaustausch, westliche Balkanstaaten, Datenarchive