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Politics of Memory and Memory Cultures of the Russian-Ottoman War 1877/1878: From Divergence to Dialogue

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Erinnerung an den Krieg in Überarbeitung

Eine Rahmenumgebung zum Umgang mit Unterschieden in der Politik der Erinnerung sowie der Erinnerungskulturen im Zusammenhang mit Krieg unterstützt das Abrücken von der Konfliktentfremdung.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Erinnerung kann auf widersprüchliche Weise funktionieren. Die Erinnerung einer Person an ein bestimmtes Ereignis in der Vergangenheit kann sich im Detail von der einer anderen unterscheiden. Dieses Phänomen ist umso wahrscheinlicher, wenn es sich um das kollektive Gedächtnis verschiedener Kulturen zu politischen Ereignissen handelt, z. B. der Russisch-Osmanische Krieg (ROK) von 1877 bis 1878. Die nationalen Narrativen der am ROK beteiligten Nationen sind in den widersprüchlichen offiziellen Erinnerungskulturen verwoben. Daher bot der ROK nationalen Ideologen eine Grundlage zur Stärkung der nationalen Identitäten. Dies galt insbesondere für die dem Krieg folgenden Jahrzehnte, die durch Friedensverträge geprägt waren. Obwohl diese Verträge von großer Bedeutung waren, umfassten sie gegensätzliche Standpunkte. Unter diesem Blickwinkel erstellte das von der EU finanzierte Projekt MEMORYROW (Politics of memory and memory cultures of the Russian-Ottoman War 1877/1878: From divergence to dialogue) eine Rahmenumgebung, um diese widersprüchlichen Vorstellungen zu revidieren. Diese bahnbrechende Initiative ist durch neue Entwicklungen in Regional- und Erinnerungsstudien möglich. Ein Netzwerk aus Forschern aus allen beteiligten Ländern arbeitet gemeinsam an dieser Überprüfung. Die Politik der Erinnerung sowie die Erinnerungskulturen werden im Rahmen dieses Projekts in verschiedenen Phasen untersucht. Diese bestehen aus der Erweiterung eines gemeinsamen theoretischen Modells sowie der Erforschung und Registrierung von Monumenten, Museen und anderen Kulturdenkmälern, die die Erinnerung betreffen. Andere Aktivitäten umfassen Veröffentlichungen dazu, wie der ROK die verschiedenen Bevölkerungen beeinflusst hat. Bisher haben die Bemühungen von MEMORYROW zu einem Wissenstransfer und somit auch zu neuen Erkenntnissen geführt. Die Zusammenarbeit zwischen den Wissenschaftlern führender Institutionen hat zu weiterer Forschung zur Beantwortung allgemeiner Fragen geführt, wodurch der Dialog an konfliktträchtigen Orten gefördert wurde.

Schlüsselbegriffe

Kriegserinnerung, Erinnerung an Krieg, Geschichtspolitik, Politik der Erinnerung, Erinnerungskulturen, Konflikte, MEMORYROW

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