CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

Article Category

Story
Inhalt archiviert am 2024-04-23

Article available in the following languages:

CYBERLIGHTNING: 3D-Visualisierung des Internet der Dinge

Das finnische Jungunternehmen CyberLightning entwickelte mithilfe von FI-WARE, einer Reihe von Online-Diensten für Entwickler, eine neue Software-Plattform namens CyberVille®. Mit diesem 3D-Visualisierungstool können Netzwerke im Internet der Dinge wie etwa intelligente Stromnetze oder Infrastrukturen intelligenter Städte überwacht werden.

FI-WARE ist die Kernkomponente der öffentlich-privaten Partnerschaft "Future Internet" (FI-PPP). Sie unterstützt hunderte Entwickler und ihre Unternehmen bei der Umsetzung innovativer Ideen. "Dank unserer Beteiligung an FI-WARE – und durch die Entwicklung von Kernkomponenten und Anwendungen mit FI-WARE-Technologie – sind wir heute als führendes finnisches Unternehmen für industrielles Internet bekannt", erklärt Ville Mickelsson, der Geschäftsführer von CyberLightning, einem Spin-off-Unternehmen der Universität von Oulu. "Die EU-Finanzierung ermöglichte uns, ein Team für die Arbeit an diesem Projekt aufzustellen. Und diese Menschen sind bei uns geblieben, um die Firma voranzubringen." CyberLightning ist inzwischen ein Unternehmen, das große Fortschritte verzeichnet und mit seinen bahnbrechenden 3D-Visualisierungsverfahren das Internet der Dinge dichter vernetzt – und dabei bereits 14 Vollzeitarbeitsplätze geschaffen hat. VISUALISIERUNG DES INDUSTRIELLEN INTERNET DER DINGE Die CyberVille®-Softwareplattform basiert auf FI-WARE und wurde im Mai dieses Jahres gestartet. Sie verbindet Erhebung und Verarbeitung großer Datenmengen mit 3D-Modellierung zu einer leistungsfähigen Plattform für die Überwachung und Steuerung industrieller Netzwerke, die aus dem Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) hervorgehen. Diese umfassen intelligente Stromnetze und Infrastrukturen intelligenter Städte. Das resultierende Visualisierungstool beruht auf Datensätzen aus geographischen Informationssystemen (GIS) sowie Echtzeitdaten von IoT-Sensoren und stellt ein strategisches Werkzeug für Unternehmen und Organisationen dar. Es ermöglicht den Geschäftskunden eines Unternehmens, Sensor- und Maschinennetzwerke mithilfe einer einfach zu bedienenden Oberfläche über ein beliebiges Mobilgerät zu steuern. Die zentrale Engine von CyberVille namens CyberVille™ Mind sammelt und verarbeitet gewaltige Datenmengen und berechnet die 3D-Darstellung der Daten auf der Benutzeroberfläche (Cyberville™ UI), welche mit allen Arten von Tablet- und Smartphone-Browsern kompatibel ist. ANWENDUNGEN IM ENERGIE- UND IMMOBILIENSEKTOR Zur Demonstration der möglichen Energieanwendungen erstellten die Mitarbeiter von CyberLightning ein 3D-Modell eines Windparks im laufenden Betrieb, das Beispiel-Datensätze zum Status einzelner Windturbinen und Steuerpunkte des Systems liefert. Bei der Anzeige auf einem Tablet enthält die Visualisierung so viele Details, dass selbst unterschiedliche Rotationsgeschwindigkeiten der Rotorblätter ersichtlich sind. Bei Anwendungen für intelligente Städte wie der Gebäudeverwaltung werden GIS-Daten mit CAD (Computer-Aided Design)-Modellen der Gebäude sowie der internen intelligenten Netzwerke (z. B. Beleuchtung, Klimaanlagensteuerung, Anwesenheitssensor und Sicherheitssysteme) zusammengeführt. Im stadtweiten Maßstab wird sich die auf Echtzeitdaten beruhende Visualisierung der intelligenten Straßenbeleuchtung oder des Betriebs der öffentlichen Verkehrsmittel positiv auf Betrieb, Wartungsarbeiten und Kundendienst auswirken. Zwei wichtige Kunden von CyberLightning sind der finnische Energieversorger Fortum und die staatliche Immobiliengesellschaft Senate Properties, die beide bereits CyberVille nutzen, um ihr intelligentes Stromnetz bzw. ihre Immobilienoberflächen für das Internet der Dinge zu entwickeln. CyberLightning verhandelt derzeit außerdem mit industriellen Originalgeräteherstellern (OEMs), Systemintegratoren und weiteren Unternehmen des Energiesektors über die Umsetzung der Lösungen. "Netzbetriebsstellen und Steuerräume für Infrastruktursysteme enthalten heutzutage meist dutzende verschiedene Anzeigen. Sowohl für erfahrenes Personal als auch für fähige Manager ist es eine große Herausforderung, das große Ganze zu sehen", sagt Ville. "Die Komplexität dieser Netzwerktypen wird im Zeitalter des Internet der Dinge exponentiell ansteigen. Mit CyberVille stellen wir die erste Lösung vor, mit der den Herausforderungen des Systemmanagements in unglaublich komplexen Netzwerkumgebungen begegnet werden kann", fügt er hinzu. CYBERLIGHTNING erhielt durch das FI-WARE-Projekt zwischen April 2013 und September 2014 eine Million Euro an Fördergeldern. Die dritte Finanzierungsphase von FI-WARE begann im September 2014 mit einem Budget von über 100 Millionen Euro, 80 Millionen davon sind für KMU und Unternehmer bestimmt. Link zur Projektwebsite

Schlüsselbegriffe

CyberLightning, FI-WARE, CyberVille, Finnland, Visualisierungsverfahren, Internet der Dinge, Datenverarbeitung, intelligente Stadt, intelligentes Stromnetz