MdEP rufen zu Aktionen gegen AIDS in den subsaharischen Ländern Afrikas auf
Mitglieder des Europäischen Parlaments haben einen Beschluss verabschiedet, wonach dringend Maßnahmen gegen die Epidemie der HIV-Infektionen und von AIDS in den subsaharischen Ländern Afrikas gefordert werden. In dem Beschluss wird vorgeschlagen, dass auf dem Millennium-Gipfel der Weltmächte, der am 10. September in New York beginnt, eine neue Initiative gegen die Krankheit vereinbart wird, und dass die Kommission, die Mitgliedstaaten und alle Hauptakteure dem Problem die höchste Priorität in finanzieller Hinsicht einräumen. Das Europäische Parlament merkt an, dass jede Minute fünf Menschen in Afrika an AIDS sterben und dass dadurch schon mehr als 13,2 Millionen Waisen hinterlassen wurden. Als größte Einzelursache für die Sterblichkeit in den subsaharischen Ländern Afrikas werde AIDS die durchschnittliche Lebenserwartung in der ersten Hälfte des neuen Jahrhunderts unter 45 Jahre drücken. Die Epidemie werde voraussichtlich auch dramatische demographische Verlagerungen verursachen, die zu einer Massenwanderung und in vielen Gebieten zum Zusammenbruch der Agrarwirtschaft beitragen werden. Die MdEP wiesen darauf hin, dass die Weltbank einen Fonds mit 500 Millionen US-Dollar zur Unterstützung der afrikanischen Regierungen bei der Entwicklung ihrer eigenen AIDS-Bekämpfungsprogramme eingerichtet hat. Jedoch werden sich die tatsächlichen Kosten für die Bekämpfung der Krankheit wahrscheinlich auf Milliardenbeträge belaufen. Daher drängt das Parlament die Europäische Investitionsbank und die Kommission, weitere Unterstützung anzubieten. Die Ergebnisse von im Vereinigten Königreich durchgeführten Versuchen mit einem neuen AIDS-Impfstoff sollten von der Kommission genau überwacht werden, so heißt es weiter in dem Beschluss. Pharmaunternehmen werden auch aufgerufen, die Preise für anti-retroviral wirkende Medikamente und andere AIDS-Behandlungen auf ein Niveau zu senken, das in den Entwicklungsländern erschwinglich ist, und einige Erzeugnisse kostenlos zur Verfügung zu stellen.