Kommission will Forschung im Bereich Kohle und Stahl regeln
Die Europäische Kommission wird die Forschungstätigkeit zur Förderung der Wettbewerbsfähigkeit der Kohle- und Stahlindustrien Europas nach Auslaufen des Vertrages über die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) am 23. Juli 2002 fortsetzen. Der Vertrag, der zur Integration dieser Schwerindustrien in die EU führte, läuft an diesem Tag aus und die Kommission veröffentlichte am 7. September Vorschläge für eine Übernahme der Verantwortung für die Finanz- und Forschungsaktivitäten der EGKS. Die EGKS verfügt über Vermögenswerte in Höhe von rund 1,6 Milliarden Euro, die aus Abgaben auf Kohle- und Stahlprodukte innerhalb der Gemeinschaft erhoben wurden. Die Nettoeinnahmen belaufen sich auf rund 45 Millionen Euro pro Jahr. Der Plan sieht einen Übergang sämtlicher Aktiva und Passiva an die Kommission und eine separate Verwaltung des Fonds für den ursprünglichen Zweck, nämlich die Förderung der Wettbewerbsfähigkeit, des Wachstums und der Beschäftigung in den Kohle- und Stahlindustrien, vor. Insgesamt sollen 27,2 Prozent des Nettoeinkommens zur Förderung von Forschungsprojekten im Kohlesektor und 72,8 Prozent für die Stahlforschung verwendet werden. Dieser Plan wurde vom Präsidenten der Europäischen Kommission, Romano Prodi, in Zusammenarbeit mit der Vizepräsidentin für Verkehr und Energie, Loyola de Palacio, Forschungskommissar Philippe Busquin, der Kommissarin für Haushaltsangelegenheiten, Michaele Schreyer, und dem Kommissar für Wirtschafts- und Währungsangelegenheiten, Pedro Solbes, entwickelt. Er wurde grundsätzlich bereits mit den Mitgliedstaaten und dem Europäischen Parlament vereinbart, die Kommission schlägt jedoch weitere Beratungen mit dem Parlament vor der endgültigen Verabschiedung vor.