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Inhalt archiviert am 2022-12-07

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EU-Forschung unterstützt die Ausmerzung von Landminen

Die Europäische Kommission hat ein Informationsblatt veröffentlicht, in dem das umfassende Engagement der EU bei der weltweiten Ausmerzung von Landminen durch die Entwicklung neuer Methoden zu deren Aufspürung und Vernichtung erläutert wird. Das Informationsblatt "The Response...

Die Europäische Kommission hat ein Informationsblatt veröffentlicht, in dem das umfassende Engagement der EU bei der weltweiten Ausmerzung von Landminen durch die Entwicklung neuer Methoden zu deren Aufspürung und Vernichtung erläutert wird. Das Informationsblatt "The Response of the European Union to the Anti-Personnel Landmines Challenge" (Die Reaktion der Europäischen Union auf die Herausforderung durch die Antipersonenminen) wurde anlässlich der zweiten internationalen Konferenz der Unterzeichnerstaaten des Übereinkommens von Ottawa veröffentlicht, die vom 11. bis 15. September 2000 in Genf stattfand. Dieses Übereinkommen, das den Einsatz, die Lagerung, die Herstellung und die Weitergabe von Antipersonenminen verbietet, trat am 1. Mai 1999 in Kraft. Die EU setzt sich dafür ein, innerhalb von 10 bis 15 Jahren die Bedrohung der Zivilbevölkerung durch Landminen weltweit zu beseitigen. Sie ist der Ansicht, dass die Forschungsinstitutionen der EU bei der Erreichung dieses Ziels eine Vorreiterrolle spielen werden. Mit 103 Millionen Euro, die allein im Jahr 1999 bereitgestellt wurden, ist die EU der größte Geldgeber für Anti-Minenaktionen weltweit. Mit diesen Mitteln wird eine breite Palette von Initiativen unterstützt, beispielsweise im Bereich Aufklärung über Minen, Aufspürung und Markierung von Minenfeldern, Räumung und Vernichtung der Minen oder im Bereich humanitäre Hilfe für Minenopfer. Die Entwicklung schnellerer und effizienterer Methoden zur Räumung von Minenfeldern stellt für die EU eine Priorität dar. In dem Bericht werden die verschiedenen Projekte beschrieben, die im Labor der Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission am Standort Ispra (Italien) durchgeführt werden. Hauptschwerpunkt der Forschung ist hierbei, die charakteristischen Merkmale der verschiedenen Minenarten zu bestimmen, wenn sie mit unterschiedlichen Arten von Radar-, thermischen Infrarot- und Metalldetektor-Sensoren getestet werden, sowie die Auswirkungen unterschiedlicher Umweltbedingungen auf deren Genauigkeit zu analysieren. Die Forschungsarbeiten des Labors sind Bestandteil umfassender internationaler Bemühungen zum Testen neuer Anti-Minentechnologien und zur Ausbildung von Minenräumfachkräften. Jedes Jahr werden Tausende von Zivilisten durch Antipersonenminen und nicht explodierte Geschütze wie z.B. Granaten getötet oder verstümmelt. Schätzungen über die Zahl der weltweit verlegten Minen schwanken stark, jedoch gehen die meisten Behörden davon aus, dass es mindestens 60 Millionen noch aktive Minen in mindestens 60 gegenwärtigen und früheren Konfliktzonen gibt. "Die Mehrzahl dieser Minen wurde willkürlich verstreut, mit nur begrenztem taktischen Vorgehen. Oft wurden sie nur verlegt, um die lokale Bevölkerung zu terrorisieren und zu demoralisieren", so der Bericht. Der Bericht hebt auch die praktischen Probleme bei der Erreichung der Ziele des Übereinkommens von Ottawa hervor. Minen sind billige und effiziente Waffen, die nur ca. 2 US-Dollar je Mine kosten. Die Minenräumungsaktionen hingegen sind teuer, sowohl was das Personal als auch das Material betrifft. Das Aufspüren und Zerstören einer einzigen Mine kostet etwa 850 US-Dollar. In der Einleitung des Informationsblattes betont Chris Patten, Kommissar für Außenbeziehungen, die Bedeutung der humanitären Rolle der Gemeinschaft. "Antipersonenminen sind Waffen, die von der internationalen Gemeinschaft aufgrund ihres wahllosen Wesens verabscheut werden. Sie werden hastig verlegt und fordern nach und nach kaltblütig ihre unschuldigen Opfer. Sie liegen heimtückisch für lange Zeit im Verborgenen und bedrohen Leben, terrorisieren Bevölkerungen und erhalten den Hass zwischen früheren Feinden aufrecht, lange nachdem die Schlachtfelder bereits wieder woanders liegen."

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