Studie beleuchtet Gefahren am Arbeitsplatz
Als Resultat der bislang ausführlichsten Forschungsarbeit auf dem Gebiet der Gesundheits- und Sicherheitsrisiken für Arbeitnehmer in Europa konnten Maßnahmen zur Senkung der persönlichen und wirtschaftlichen Kosten infolge von Arbeitsunfällen ergriffen werden.Die in Bilbao ansässige Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz hat für die Europäische Kommission den 450-seitigen Bericht "The state of occupational safety and health in the European Union" (Der Stand von Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz in der Europäischen Union) veröffentlicht. Darin werden nationale Statistiken und Erhebungen zu Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz quer durch alle Industriesektoren zusammengefasst. Als umfassendste Studie ihrer Art hebt der Bericht diejenigen Bereiche hervor, in denen größere Anstrengungen zur Vermeidung von Unfällen und Verletzungen unternommen werden müssen. Er kennzeichnet den ersten Schritt zur Entwicklung eines europaweiten Überwachungssystems zur Bestimmung gemeinsamer Herausforderungen und Prioritäten. Die Studie nennt diejenigen Industriesektoren, die mit den höchsten Unfall- und Verletzungsgefahren verbunden sind. Traditionell gefährliche Tätigkeiten wie Bergbau, Bauwesen, Fertigung, Transport und Landwirtschaft führen die Gefahrentabelle an. Der Bericht deckt jedoch auch Gefahren in risikoarmen Berufen wie dem Gesundheitssektor, Vertrieb und Kundendienst auf.Er zeigt auf, dass noch immer viel getan werden muss, um Verletzungen durch allgemein bekannte Gefahren wie beispielsweise im Umgang mit Chemikalien, dem Heben schwerer Lasten, Lärm und Vibrationen zu vermeiden. Die Studie erforscht jedoch auch die Auswirkungen nicht so oft veröffentlichter Gefährdungen wie beispielsweise Stress, Gewalt am Arbeitsplatz und Verletzungen aufgrund von ergonomisch unvorteilhaft konstruierten Arbeitsmitteln. Inzwischen hat sich ein ganz neuer Bereich mit einem gestiegenen Verständnis in Bezug auf die Bedeutung potenzieller gesundheitlicher Auswirkungen "psychosozialer" Faktoren wie dem Mobbing aufgetan.Die EU-Kommissarin für Beschäftigung und soziale Angelegenheiten Anna Diamantopoulou begrüßte den Bericht. "Der Bericht der Europäischen Agentur liefert wertvolle Informationen zu den derzeit gefährlichsten Berufen und Sektoren in Europa und gibt klare Hinweise, wo die Mitgliedstaaten mehr Präventionsmaßnahmen für erforderlich halten. Die Europäische Kommission nimmt gerade die Ausarbeitung einer neuen Strategie für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz in Angriff, daher könnte diese Veröffentlichung nicht gelegener kommen."