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Inhalt archiviert am 2022-12-07

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Wissenschaftler knacken das Genom eines Unkrauts niederer Ordnung - mit wichtigen Auswirkungen für die Landwirtschaft

Nach großen internationalen Forschungsbemühungen hoffen die Pflanzenbiologen, in der Zeitschrift "Nature" bis zum Jahresende die erfolgreiche Sequenzierung des vollständigen Genoms der kleinen Pflanze "Arabidopsis" bekannt geben zu können. Ihre Arbeit bildet einen wichtigen Me...

Nach großen internationalen Forschungsbemühungen hoffen die Pflanzenbiologen, in der Zeitschrift "Nature" bis zum Jahresende die erfolgreiche Sequenzierung des vollständigen Genoms der kleinen Pflanze "Arabidopsis" bekannt geben zu können. Ihre Arbeit bildet einen wichtigen Meilenstein in der Genetik, da Pflanzen viele Gene mit dem Menschen gemein haben, was, so hoffen die Wissenschafter, der Humanmedizin nützliche Informationen liefert. Arabidopsis wird von den Laboratorien bevorzugt, weil es im Vergleich zu anderen Pflanzen ein relativ kleines Genom besitzt, wodurch es einfacher zu bearbeiten ist, und weil sein Genom je nach seinem umgebenden Umfeld in der freien Natur subtile Veränderungen vollzieht. Die Wissenschaftler hoffen, dass sie ihr Verständnis der Mechanismen, welche die Anpassungen eines Pflanzengenoms unter verschiedenen Umweltbedingungen steuern, an wichtigen Nahrungsmitteln anwenden können. Dies ist eindeutig von Interesse für die Agroindustrien, da die Forschung möglicherweise wichtige Informationen beispielsweise über Krankheitsresistenz, Kältetoleranz, Wachstumsgewohnheiten und die Synthese von Vitaminen liefern könnte. Die Europäische Kommission beteiligt sich seit zehn Jahren an der Finanzierung und Unterstützung dieses weltweiten Projektes (darunter Partner in den USA, Australien und Japan). Sie knüpft nunmehr an ihre vorherige Investition mit Unterstützung zweier Konsortien an, welche die genetische Funktion der Arabidopsis-Pflanze erforschen. EXOTIC (Exon Trapping Insert Consortium) und REGIA (Regulatory Gene Initiative in Arabidopsis) werden im Rahmen des Programms "Lebensqualität und Management lebender Ressourcen" des Fünften Rahmenprogramms (RP5) mit insgesamt elf Millionen Euro unterstützt. In jedem Konsortium sind Wissenschaftler aus zehn EU-Ländern (EXOTIC aus zehn Labors, REGIA aus 29) vertreten. Ziel beider Konsortien ist es zu erforschen, wo, wann und unter welchen Bedingungen die Arabidopsis-Gene aktiv sind (EXOTIC untersucht 5000, REGIA konzentriert sich auf 1200 Gene). Das REGIA-Konsortium konzentriert sich auf Bereiche wie beispielsweise funktionale Interdependenzen unter transkriptionellen Faktoren (als Proteine, die sowohl untereinander als auch mit DNS reagieren). Beide Konsortien möchten ihre Arbeit durch Verbindungen zu nationalen und internationalen Forschungsprojekten ausdehnen, wobei sie insbesondere sicherstellen möchten, dass ihre Ergebnisse die betreffenden Nutzergruppen erreichen, wobei die anvisierten Ziele bis zum Jahr 2003 erreicht sein sollen. "Was diese beiden Projekte so wichtig macht, ist die Tatsache, dass sie ein großes Engagement der EU für die Arbeit zeigen, die für die Erlangung von Kenntnissen über diese Pflanze geleistet wurde", so ein Mitglied der Generaldirektion Forschung gegenüber CORDIS-Nachrichten.

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