Neue europäische Malaria-Impfstoffe bereit zur Erprobung
Neue Malaria-Impfstoffe, die unter einem Forschungsprogramm der Europäischen Kommission entwickelt wurden, werden derzeit klinisch getestet. Mitte 2001 dürfte in Afrika mit der klinischen Bewertung begonnen werden. Die neuen Impfstoffe sind vor allem für die anfälligste Gruppe gedacht, die von der Malaria betroffenen Kinder. Derzeit sterben in den subsaharischen Ländern Afrikas jährlich über zwei Millionen Kinder an Malaria, und die Situation verschlimmert sich rasch. "Dieser Riesenschritt bei der Malariabekämpfung ist das greifbare Ergebnis jahrelanger Investitionen der Europäischen Kommission und der EU-Mitgliedstaaten in die Entwicklung von Malariaimpfstoffen", so das für die Forschung zuständige Kommissionsmitglied Philippe Busquin. "Nach der Konferenz über armutsbedingte Krankheiten am 28. September 2000 ist dies ein weiteres Beispiel für das Engagement der Kommission, eine führende Rolle bei der Erforschung von Krankheiten einzunehmen, die die ärmsten Bevölkerungsschichten betreffen, wie z.B. Malaria, Tuberkulose und AIDS." Der erste der beiden Impfstoffe (MSP-3), die von den wissenschaftlichen Teams vorgelegt wurden, wurde von einem durch die EU geförderten Forschungsprojekt entwickelt, für dessen Koordination Pierre Druilhe von der Abteilung für biomedizinische Parasitologie des Institut Pasteur in Frankreich verantwortlich war und an dem Wissenschaftler aus Brasilien, Dänemark, Indien, dem Libanon, Senegal und der Schweiz beteiligt waren. Der zweite Impfstoff, der ab Ende 2001 zum Einsatz kommen soll, heißt GLURP. Dieser Impfstoff wurde im Rahmen eines Projekts unter der Leitung von Michael Theisen vom Labor für Molekularbiologie am Statens Serum Institut (Dänemark) entwickelt, an dem Wissenschaftler aus Brasilien, Kolumbien, Frankreich, Ghana, den Niederlanden, Tansania, Senegal und der Schweiz beteiligt waren. Weitere von der Europäischen Malariaimpfungs-Initiative (European Malaria Vaccine Inititaive, EMVI) entwickelte und produzierte Impfstoffe sollen ebenfalls im Laufe der nächsten Jahre bewertet werden. Diese Impfstoffe sind das Ergebnis einer durch die Forschungsprogramme der EU geförderten internationalen Zusammenarbeit unter Beteiligung von elf Ländern (Brasilien, Kolumbien, Dänemark, Frankreich, Ghana, Indien, Libanon, Niederlande, Senegal, Tansania und die Schweiz).
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