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Inhalt archiviert am 2022-12-21

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Experten veröffentlichen Risikobewertung zum potenziellen Auftreten von BSE bei Schafen

Der Wissenschaftliche Lenkungsausschuss, der die Europäische Kommission in BSE-Angelegenheiten berät, hat eine vorausschauende Bewertung des Risikos für die menschliche Gesundheit veröffentlicht. Dabei wird der Fall gesetzt, dass BSE bei Schafen unter realen Bedingungen festge...

Der Wissenschaftliche Lenkungsausschuss, der die Europäische Kommission in BSE-Angelegenheiten berät, hat eine vorausschauende Bewertung des Risikos für die menschliche Gesundheit veröffentlicht. Dabei wird der Fall gesetzt, dass BSE bei Schafen unter realen Bedingungen festgestellt wird. "Die Wissenschaftler sind der Ansicht, dass zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht genügend Informationen vorliegen, um endgültige Schlussfolgerungen über die potenzielle Gefährdung von Menschen zu ziehen", berichtet die Kommission. Nach Aussage der Wissenschaftler liegen derzeit keine Nachweise dafür vor, dass BSE bei Schafen und Ziegen auftritt. Sie fügen jedoch hinzu, dass der Kenntnisstand sehr begrenzt ist und dass angemessene Testmethoden und Überwachungsverfahren zur Bestätigung einer Diagnose nicht zur Verfügung stehen. "Daher muss man mit dem Sammeln von Informationen beginnen, die erforderlich sind, um die mögliche Prävalenz von TSE bei Schafen zu bewerten", sagt die Kommission. Der Ausschuss hat daher drei Szenarien zum potenziellen Risiko und dessen Bewältigung entwickelt. "Bisher ist BSE bei Schafen unter Feldbedingungen nicht festgestellt worden. Allerdings hat man mit Laborexperimenten nachgewiesen, dass BSE auf bestimmte Schaf- und Ziegengenotypen übertragen werden kann", heißt es weiter. Unter Umständen sei an spezifische Gruppen von Schafen und Ziegen Fleisch- und Knochenmehl verfüttert worden, das möglicherweise BSE-kontaminiert gewesen sei. Daher bekräftigt der Ausschuss, dass unter den gegenwärtigen Umständen davon auszugehen ist, dass BSE auf Teile des Schaf- und Ziegenbestands der EU übertragen worden sein könnte. Der Ausschuss betont, dass man jetzt anfangen muss, die Informationen zu sammeln, die man braucht, um die mögliche Prävalenz von BSE bei Schafen in einem Land oder einer Region ordnungsgemäß zu bewerten. "Insbesondere weisen die Wissenschaftler darauf hin, dass eine verbesserte und intensivere Überwachung von Schafherden erforderlich ist. Außerdem müssen Schnelltests entwickelt werden, mit denen man bei Schafen BSE von Scrapie unterscheiden kann. Schließlich muss man ein System einführen, mit dem Schafe individuell identifiziert werden können und der TSE-Status von Herden kleiner Wiederkäuer bestimmt werden kann", berichtet die Kommission. Als Vorsichtsmaßnahme muss gemäß gemeinschaftlichen Rechtsvorschriften bereits seit Oktober 2000 spezifisches Risikomaterial (wie Schädel, Hirn, Augen, Mandeln und Rückenmark) von Schafen und Ziegen in der ganzen EU aus der Nahrungs- und Futtermittelkette entfernt werden. "Falls sich der Verdacht auf BSE bei Schafen oder Ziegen bestätigt, müssen strikte Vernichtungsmaßnahmen angewendet werden, die in der neuen Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates zur Tilgung, Verhütung und Bekämpfung Transmissibler Spongiformer Enzephalopathien vorgesehen sind, die am 1. Juli 2001 in Kraft treten soll", so die Kommission.