Parlament fordert mehr Unterstützung im Bereich Biotechnologie
Der Schotte John Purvis (MdEP) wird dem Europäischen Parlament am 15. März einen Initiativbericht für den Ausschuss für Industrie vorlegen, in dem zu mehr Unterstützung im Bereich der Biotechnologie und zur Einbeziehung der Entwicklungsländer in die Festlegung von EU-Forschungsprioritäten aufgerufen wird. Der Ausschuss ruft die Kommission und die Mitgliedstaaten auf, die Forschung im Bereich der biotechnologischen Anwendungen zu fördern, die mit deutlichen sozialen und umweltbezogenen Vorteilen verbunden sind, wie z.B. die Entwicklung genetisch veränderter Mikroorganismen zum Einsatz bei der Wasserreinigung, Bodensanierung, der Ersatz gefährlicher und derzeit verwendeter Chemikalien und die Entwicklung nachhaltiger und umweltfreundlicher Energiequellen, einschließlich Biogas, Wasserstoff und Ethanol. Biotechnologische Anwendungen können zur Lösung von landwirtschaftlichen, umweltbezogenen und gesundheitlichen Problemen in Entwicklungsländern beitragen, argumentiert der Ausschuss. Daher sollten diese Länder bei der Entwicklung ihrer eigenen Biotech-Industrie unterstützt werden. Der Resolutionsentwurf unterstützt auch das Prinzip der Einbeziehung der Entwicklungsländer in die Festlegung von Prioritäten für betreffende EU-Forschungsprogramme und Handelsdebatten. Der Ausschuss kritisiert die nationalen Maßnahmen zur Verhinderung oder Verzögerung der Genehmigung von genetisch veränderten (GM) Produkten aus Gründen, die seiner Meinung nach nicht auf einer objektiven wissenschaftlichen Meinung beruhen. Er führt an, dass die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit die Gesamtverantwortung für die Genehmigung von GM-Produkten haben sollte. Gleichzeitig ruft der Ausschuss zu zwingenden Mutagenitäts-, Kanzerogenitäts- und Toxizitäts-Tests für genetisch verändert Produkte auf, bevor diese auf den Markt gebracht werden.