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EUCAR legt Rahmenprogramm für die Straßenverkehrs-Forschung vor

In der offiziellen EUCAR-Stellungnahme zu den Vorschlägen der Europäischen Kommission für das nächste europäische Forschungsrahmenprogramm heißt es, ein Rahmenprogramm für die "Straßenverkehrs-Forschung" sei notwendig, das "unter dem RP6 stattfindet und mit 300MillionenEuro jä...

In der offiziellen EUCAR-Stellungnahme zu den Vorschlägen der Europäischen Kommission für das nächste europäische Forschungsrahmenprogramm heißt es, ein Rahmenprogramm für die "Straßenverkehrs-Forschung" sei notwendig, das "unter dem RP6 stattfindet und mit 300MillionenEuro jährlich von der EU gefördert wird". Die Stellungnahme mit dem Titel "Directions of research and development. Towards clean, safe and efficient mobility and transport: A proposal on the future automotive and road transport R&D in Europe" ist den entsprechenden Stellen der Kommission zugegangen. Diese "überlegen zurzeit, wie sie darauf eingehen sollen", so Ulf Palmquist, Programmleiter für Kohlendioxid-FuE bei EUCAR gegenüber CORDIS-Nachrichten. "Die relevanten Beteiligten (Wirtschaft, Hochschulen, Verwaltung, öffentlicher Sektor) [...] sollten ein umfangreiches und umfassend koordiniertes Rahmenprogramm zur "Straßenverkehrs-Forschung" vereinbaren und umsetzen, das die Forschung berücksichtigt und ihr eine Orientierung gibt sowie Möglichkeiten erkundet, um durchführbare Ansätze und Einschränkungen in diesem Bereich der FuE zu kombinieren", heißt es in der Stellungnahme. EUCAR entstand 1994 aus dem vorherigen gemeinsamen Forschungskomitee der europäischen Kraftfahrzeughersteller. Zu den Mitgliedern zählen BMW, DaimlerChrysler, Fiat, Ford Europa, Opel, Porsche, PSA Peugeot-Citroën, Renault, Volkswagen und Volvo. EUCAR hat nun ein Leitschema zur Festlegung einer europäischen Vorgehensweise bezüglich der Technologien zur Entwicklung von Kraftfahrzeugen vorgelegt. Gestützt auf ein europäisches und weltweites Netzwerk bildet der Plan eine gemeinsame Basis für gemeinschaftliche FTE-Maßnahmen und Initiativen der Industrie, die für alle Straßenfahrzeuge gelten und Hersteller, Teile- und Ausrüstungszulieferer, Rohstoffproduzenten, Forschungszentren der Wirtschaft und der Lehre und die Verbände der Nutzer umfassen. EUCAR ist an der FuE-Aktion "CO2perate" der EU auf dem Gebiet der Forschung und Entwicklung zur Senkung der CO2-Emissionen beteiligt. Zurzeit laufen 33 Projekte, für die 108Millionen Euro an Fördermitteln, davon 54Prozent von der EU, bereitstehen. Dr. Palmquist hätte sich eine stärkere Berücksichtigung des bodengebundenen Verkehrs in den Vorschlägen der Kommission für das nächste Forschungsrahmenprogramm gewünscht, hofft jedoch, dass dieses Gebiet nach der Beratungsphase stärker berücksichtigt wird. Er bemerkte, der bodengebundene Verkehr habe zu Beginn der Vorbereitungen für das Fünfte Rahmenprogramm nicht zu den Schwerpunktbereichen gehört, sondern sei erst vom Ministerrat und dem Europäischen Parlament in die Vorschläge aufgenommen worden. Die EUCAR-Stellungnahme beschreibt drei verschiedene FuE-Schwerpunkte: Umwelt, Energie und Ressourcen, Sicherheit der Straßenbenutzer sowie Mobilität und Verkehr. EUCAR hofft auf Unterstützung durch Vorschläge der Europäischen Kommission für das Sechste Rahmenprogramm, da noch große Forschungsanstrengungen notwendig sind, um die Ansprüche der Öffentlichkeit zu befriedigen. - Umwelt, Energie, Ressourcen Weitere Forschungsarbeiten sind notwendig, um nachhaltige und umweltgerechte Verkehrssysteme zu schaffen, die auf erneuerbare Ressourcen zurückgreifen. Die Forschung sollte sich auf die Entwicklung von Lösungen konzentrieren, welche die Nutzung sauberer konventioneller und erneuerbarer Energieträger, Methoden und Maßnahmen zur Senkung des Verkehrslärms und die Gestaltung und das Material für die "schlanke" Fertigung und Recycling betreffen. Dr. Palmquist unterstrich, dass die Industrie manchmal Verpflichtungen eingeht, so z.B. die angekündigte Senkung des Kohlendioxidausstoßes. Im Rahmen des RP5 wurde die Koordinierung gefördert, um diese Zusage einzuhalten. EUCAR würde eine ähnliche Verpflichtung in Bezug auf die Sicherheit im RP6 begrüßen. Bislang wurde jedoch noch keine Zusage gegeben. Für ihn sind die RP6-Vorschläge daher "ein Schritt zurück auf diesem Gebiet". - Sicherheit der Straßenbenutzer Die stetig sinkende Zahl der Verkehrsunfälle muss noch weiter zurückgehen. Die Forschung muss Verbesserungen und Synergien durch die Integration präventiver, aktiver und passiver Sicherheitssysteme einbeziehen. Laut Dr. Palmquist ist die GD Informationsgesellschaft bereit, die Verkehrssicherheit als Schwerpunktbereich anzuerkennen, doch fehle dieses Thema bislang noch in den Vorschlägen der Europäischen Kommission für das RP6. - Mobilität und Verkehr Zu den Forschungsmaßnahmen sollten die Ausarbeitung von intermodalen Konzepten und Unterstützungssystemen, die Überwachung und Lenkung des Verkehrs und von Gütern zur Verbesserung der Effizienz sowie die weltweite Harmonisierung und Normen gehören. EUCAR vertritt die Auffassung, dass ein Straßenverkehrs-Forschungsrahmen notwendig ist, um einen fächerübergreifenden Ansatz zu fördern und alle drei Dimensionen der FuE zu berücksichtigen, um die Einschränkungen und das Potenzial ihrer Verbindungen untereinander zu bestimmen, sodass am Ende ein insgesamt praktikabler Weg hin zu einem sauberen und nachhaltigeren Verkehrssystem steht. Der Europäische Forschungsraum (EFR) wird zwar in der EUCAR-Stellungnahme nicht eigens erwähnt, Dr. Palmquist betont jedoch, dass EUCAR hinter diesem Konzept steht. Verkehr sei von Natur aus grenzüberschreitend, sagte er gegenüber CORDIS-Nachrichten. Es sei nicht möglich, in nationalen Programmen auf sich allein gestellt zu arbeiten. Die Mitgliedstaaten sollten dies beachten und auf eine engere Zusammenarbeit aus sein. "Was wir brauchen, ist ein Ansatz von unten nach oben, der auf den Bedürfnissen basiert und ganzheitlich ist", so Dr. Palmquist. In den USA spiele der Staat eine sehr aktive Rolle und fördere die Entwicklung. Die Tatsache, dass die USA sich so stark in der Kraftfahrzeugforschung engagieren, sei jedoch noch kein Grund für die EU, ihre Maßnahmen zu verstärken, wie Dr. Palmquist CORDIS-Nachrichten abschließend sagte: "Der Straßenverkehr ist selbst eine Motivation und ein Antrieb zur Forschung."