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Russlands "Innovationsrückstand"

Regierungsbeamte, Wissenschaftler und Geschäftsleute aus Russland, Mitgliedsländern der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) und anderen Staaten kamen am 1. und 2.März in Helsinki zusammen, um eine Bestandsaufnahme des Innovationsklimas in Rus...

Regierungsbeamte, Wissenschaftler und Geschäftsleute aus Russland, Mitgliedsländern der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) und anderen Staaten kamen am 1. und 2.März in Helsinki zusammen, um eine Bestandsaufnahme des Innovationsklimas in Russland durchzuführen. Veranstalter der Konferenz waren die OECD, das finnische Ministerium für Handel und Industrie, die Zivile FuE-Stiftung der USA, INTAS und das Ministerium für Industrie, Forschung und Technologie der Russischen Föderation. Die Konferenz gab Teilnehmern aus Kanada, Frankreich, Deutschland, Ungarn, Israel, Italien, Korea, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten sowie den Neuen Unabhängigen Staaten (NUS) Gelegenheit zu einem Meinungsaustausch über Möglichkeiten zur Verbesserung des Beitrags der Wissenschaft und der Technologie für Innovation und Wachstum in Russland. Nach Einschätzung der Konferenzteilnehmer könnte sich der Innovationsrückstand Russlands noch vergrößern, wenn institutionelle Reformen im Hinblick auf die Verbindung der neuen Innovations-Infrastruktur mit der Forschung und der Entwicklung des inländischen Markts ausbleiben. Die Teilnehmer waren sich einig darüber, dass das russische Innovationssystem nur sehr langsam Formen annimmt. Wie schon in den Zeiten der Sowjetunion sind die starre Verwaltung sowie unwirksame und verzerrte Vergabeverfahren für FuE-Mittel ein Hindernis. Anreize für Investitionen in die Innovation und für innovative kleine Firmen sind nach Ansicht der Konferenzteilnehmer von grundlegender Bedeutung. Darüber hinaus sind sie der Auffassung, dass der Staat eine aktive, aber begrenzte Rolle bei der Innovationsförderung spielen sollte. Eine seiner Aufgaben sei die Erleichterung engerer Beziehungen zwischen staatlichen Forschungseinrichtungen und der Wirtschaft. Die Förderung sollte auf die Engpässe des Innovationssystems abzielen, heißt es in den politischen Aussagen der Konferenz. "Die Regierungen sollten sich zurückhalten, was den Aufbau einer Massen-Förderstruktur für die Innovation betrifft, und stattdessen einen flexiblen Programm-Mix verfolgen, der bewertet, verglichen und angepasst wird", heißt es im Dokument. Nach Meinung der Delegierten verdienen darüber hinaus die Einführung wirksamer und stabiler geistiger Eigentumsrechte, die Mobilisierung von Russlands Humankapital und die Erhöhung des Anteils der Landesmittel für Innovation und Unternehmergeist Beachtung. Die EU hat seit 1991 den wirtschaftlichen und demokratischen Reformprozess in Russland mit rund 200MillionenEuro pro Jahr aus dem Tacis-Programm (technische Unterstützung) gefördert. Tacis-Mittel werden über Programme für nationale, regionale und kleine Projekte vergeben.