Liikanen befürwortet Zuversicht, jedoch nicht Selbstgefälligkeit
Europa kann zufrieden mit seiner wissensbasierten Wirtschaft sein, darf jedoch nicht selbstgefällig sein, sagte Erkki Liikanen, EU-Kommissar für Unternehmen und die Informationsgesellschaft, bei seiner Rede auf einem KMU-Forum, das von der Europäischen Kommission und der schwedischen Ratspräsidentschaft in Växjö (Schweden) veranstaltet wurde. Der EU-Kommissar legte die Fortschritte in groben Zügen dar, die seit der vor einem Jahr in Lissabon erfolgten Festlegung des Ziels, Europa zur wettbewerbsfähigsten Wirtschaft der Welt zu machen, erreicht wurden. "Wir müssen ausgewogener beurteilen, wie die Wirtschaft sich entwickelt und wie neue Merkmale zu dieser Entwicklung beitragen", so Liikanen. "Wir können zuversichtlich sein, aber wir müssen entschlossen handeln, um die sich uns bietenden Möglichkeiten auch zu nutzen." Das Forum, das sich auf vorbildliche Verfahrensweisen bei der Unterstützungspolitik für Unternehmen konzentrierte, ist Teil des Programms "Best-Verfahren" (Best Procedure) der Europäischen Kommission. Ziel dieses Programms ist es, die Mitgliedstaaten durch Benchmarking und Austausch der besten Verfahrensweisen für die Unternehmenspolitik bei der Förderung des Unternehmertums zu unterstützen. In seiner Rede vor dem Forum lobte der schwedische Minister für Industrie, Beschäftigung und Kommunikation, Björn Rosengren, den Vorschlag der Kommission, die Ergebnisse, den Austausch von Erfahrungen und das Benchmarking im Rahmen des Programms "Best-Verfahren" zusammenzutragen. "Um VORBILDLICHE Verfahrensweisen zu erzielen, benötigen wir die BESTEN Verfahren", so der Minister. EU-Kommissar Liikanen erinnerte sein Publikum daran, dass seit dem Lissabonner Gipfel "Anzeiger" für Unternehmen und Innovation eingerichtet wurden, eine Strategie für die Beseitigung der verbleibenden Hindernisse für Dienstleistungen im Binnenmarkt entwickelt wurde und dem Benchmarking und dem Austausch von bestmöglichen Verfahren neue Impulse gegeben wurden - vor allem durch das Programm "Best-Verfahren" der Kommission. Auf mehreren Gebieten müsse immer noch gearbeitet werden, betonte Liikanen, vor allem im Bereich der Ausbildung, der Förderung einer Kultur des Unternehmertums, der Nutzung von ICT (Informations- und Kommunikationstechnologie) und der Gestaltung. "Kernpunkt dieser neuen Wirtschaft . ist die Nutzung des Wissens und der Fähigkeiten der Menschen, und nicht die Nutzung von Anlagen und Maschinen oder körperlicher Arbeit, wodurch frühere Phasen der wirtschaftlichen Entwicklung kennzeichnet waren", so Liikanen. Zum Thema ICT betonte der EU-Kommissar die Bedeutung der Kommunikation zwischen Unternehmen und Verbraucher sowie zwischen Unternehmen untereinander. Er merkte an, dass der Fortschritt zwar stetig verliefe, jedoch spürbar langsamer als in den USA. "Wir müssen in Europa jetzt die Nutzung dieser neuen Technologien beschleunigen und ihr Potenzial in der ganzen Wirtschaft freisetzen." "Für die Schaffung einer unternehmerischen Gesellschaf ist (die) Freisetzung des Unternehmergeistes in neuen sozialen Gruppen wesentlich", fuhr Liikanen fort. Er führte vor kurzem veröffentlichte Statistiken an, die deutlich machen, dass Europäer sehr viel zurückhaltender sind als Nordamerikaner, wenn es um die Gründung eines Unternehmens geht und ein Misserfolgsrisiko besteht. Er wies auf die Notwendigkeit hin, die Risikobereitschaft in Europa zu fördern. Die Gestaltung und die technologischen Ideen seien Teil des intellektuellen Kapitals, das die Grundlage der wissensbasierten Wirtschaft bilde, so der EU-Kommissar. "Die Gestaltung wurde als der Unterschied zwischen "etwas tun" und "etwas gut tun" definiert", fügte er hinzu. Er hob hervor, dass sie der wesentliche letzte Schritt bei der erfolgreichen Umwandlung einer wissenschaftlichen oder technischen Idee in einen Markterfolg sei und forderte zu weiteren Verwertungen dieses Bereichs auf. Die Botschaft an die Teilnehmer des Forums lautete, dass Europa erstklassige Dienste für die praktische Unterstützung benötigt, die auf die Bedürfnisse der neuen Wirtschaft zugeschnitten sind. Dadurch wird die EU in die Lage versetzt, die Ziele, die sie sich selbst in Lissabon gesetzt hat, zu erreichen.
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