Untersuchungen zur Sexualwissenschaft unter einem kommunistischen Regime
Obwohl die Disziplin der Sexualwissenschaft im Kommunismus nicht verboten war, wurde sie doch an den Rand gedrängt. In Bezug auf die soziohistorischen Untersuchungen der Sexualwissenschaft lag der Schwerpunkt in erster Linie auf ihren Auswirkungen im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. In Bezug auf das 21. Jahrhundert besteht eine Lücke zu der Frage, wie die Sexualwissenschaft kommunistische Gesellschaften beeinflusste. Das EU-finanzierte Projekt SEXOCOM erforschte die Sexualwissenschaft unter dem kommunistischen Regime in der Tschechoslowakei. In einem interdisziplinären Ansatz führte das Projekt Methodenforschung zusammen mit kritischer Diskursanalyse von Textdaten durch. Vergleiche mit und Einflüsse von der westlichen Welt stellten einen großen Teil der Studie dar, ebenso wie sexuelle Praktiken und Geschlechtsidentitäten. Die Ergebnisse wurden auf elf wissenschaftlichen Konferenzen vorgestellt und auch in Vorträgen verbreitet. Die Arbeit ermöglicht den Wissenstransfer durch Einblicke in Fragen zu Geschlecht und Sexualität in Osteuropa. Es trägt dazu bei, die Lücke in einem vernachlässigten Thema zu füllen und den wissenschaftlichen europäischen Dialog zu fördern.
Schlüsselbegriffe
Sexualwissenschaft, Geschlecht, Sexualität, Osteuropa, Kommunismus