Norddimension rückt mehr in den Mittelpunkt
Die Fortschritte in der Nutzung der IT (Informationstechnologie) und der Zusammenarbeit im Umweltschutz in den nördlichen Ländern waren Hauptgegenstand eines Treffens der Außenminister der EU und der hochrangigen Vertreter von sieben Partnerländern am 9.April. Die neue "Northern eDimension"-Initiative, deren Ziel die Nutzung des IT-Potenzials in der Region ist, wurde vom Ostseerat und der Europäischen Kommission auf dem Treffen ins Leben gerufen. Zu dieser Region gehören u.a. auch Schweden, Finnland und Dänemark, die nach europäischen und globalen Maßstäben seit längerem gute Ergebnisse im Bereich IT-Innovation erzielen. Ein weiteres Thema des Treffens war die Verstärkung der Zusammenarbeit im Umweltschutz mit dem Ziel der Förderung groß angelegter Umweltschutzprojekte in der Region. Beispiele hierfür sind etwa Abwasserreinigungsanlagen in St.Petersburg und die Entsorgung nuklearer Abfälle auf der Halbinsel Kola. Die Gesamtkosten der Umweltprojekte in der Region werden auf rund 7Milliarden Euro geschätzt. Durch die verstärkte Zusammenarbeit könnten die Mittel zusammengelegt und Überschneidungen vermieden werden. "Diese Art der Zusammenarbeit im Umweltschutz verschafft uns den Mehrwert und die Synergie, die wir mit der Norddimension anstreben", sagte die schwedische Außenministerin Anna Lindh. Ursprünglich war auf dem Gipfel von Feira in Portugal im Juni2000 ein Aktionsplan für die Nordregion vereinbart worden, dessen Schwerpunkte auf dem Umweltschutz, der nuklearen Sicherheit und der Situation in Kaliningrad liegen. Sein allgemeines Ziel ist es, die besonderen Anforderungen und das Entwicklungspotenzial des nördlichen Europas bewusst zu machen. Die schwedische Präsidentschaft hat bereits geäußert, dass sie die Aufnahme der nördlichen Dimension in die Politik der Europäischen Union begrüßen würde. Die Nordregion umfasst das Baltikum, Nordwestrussland und die Region um die Barentssee. Neben den Außenministern der 15EU-Mitgliedstaaten waren Delegierte aus Norwegen, Polen, Russland, Island, Estland, Lettland und Litauen sowie Chris Patten, EU-Kommissar für Außenbeziehungen, und der Hohe Repräsentant der Europäischen Union Javier Solana anwesend. Weitere Teilnehmer waren Vertreter der europäischen Finanzinstitute wie etwa der Europäischen Investitionsbank sowie Beobachter des Europäischen Parlaments und des Wirtschafts- und Sozialausschusses und aus den USA und Kanada. Die schwedische Präsidentschaft und die Europäische Kommission werden einen umfassenden Bericht über den Fortschritt des Konzepts der Norddimension erstellen und dem kommenden Gipfel von Göteborg vorlegen.
Länder
Dänemark