Erstes virtuelles Institut des EFR eröffnet
17 Partner aus Meeres- und Wirtschaftsforschungsorganisationen sowie der Industrie beginnen am 2. Mai in 11 europäischen Ländern im Zuge der Eröffnung des ersten virtuellen Instituts der EU, dem European Virtual Maritime Institute (Europäisches virtuelles Meeresforschungsinstitut, Evimar) mit der Zusammenführung ihrer Kenntnisse und Erfahrungen. Mit diesen Instituten sollen geographisch verstreute, sich ergänzende Elemente aus Forschung und Industrie miteinander verbunden werden, damit Forschungsergebnisse rasch weiter gegeben und umgesetzt werden können. "Eine hervorragende Bündelung der Ressourcen ist ein Kerngedanke des Europäischen Forschungsraums [EFR], worunter jedoch nicht unbedingt eine hervorragende Bündelung der Ressourcen an einem einzigen geographischen Punkt zu verstehen ist", so das für Forschung zuständige EU-Kommissionsmitglied Philippe Busquin. Sobald ein virtuelles Institut fest etabliert ist, sollte es den Status einer unabhängigen, eigenfinanzierten juristischen Person erhalten, die Dienstleistungen und Beratung für europäische Kunden anbietet. Das Institut soll die europäische Seeschifffahrt bei der Bewältigung der in den vergangenen Jahren aufgetretenen Herausforderungen unterstützen. Angesichts der ständig fortschreitenden Globalisierung muss die Seeschifffahrt dringend neue technische Lösungen zum Einsatz bringen und zu einer langfristigen Denkweise übergehen. Das virtuelle Institut soll die schnelle und effiziente Bereitstellung innovativer Instrumente und Lösungen zur Unterstützung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Seeschifffahrt fördern sowie für Nachhaltigkeit, Effizienz und Sicherheit sorgen, um Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren. Das Institut gibt der Branche außerdem auch eine langfristige Perspektive. Evimar hat als erstes Institut seiner Art noch eine Reihe von Herausforderungen zu bewältigen. Eine wesentliche Herausforderung ist dabei die Schaffung einer Infrastruktur, die sowohl die Nachteile der physisch getrennten Zusammenarbeit abbaut, als auch eine effiziente interne und externe Kommunikation fördert. Daneben müssen die Partner auch eher konservative Kunden vom Potenzial ihres virtuellen Instituts überzeugen können. Die Kommission schlägt vor, virtuelle Institute auch in anderen Bereichen einzurichten, wie beispielsweise Präzisionstechnik und Nanotechnologie, Lasertechnik, produktorientierte Simulation, industrielle Chemometrie und Messwesen sowie Recycling und Schmuckherstellungstechnik.