Schweden bereitet sich als Wegweiser in IT und Innovation vor
Eine internationale Orientierung und die Bereitschaft alles zu versuchen, sind zwei der entscheidenden Elemente, die Schweden zu einem der innovativsten Länder der Europäischen Union machen, heißt es in einer Stellungnahme von Kjell Pederson, dem Präsidenten der westschwedischen Organisation (West Sweden Organisation) und Organisator der bevorstehenden Veranstaltung "e-Mobility 2001" in Göteborg am 31. Mai und 1. Juni. Die Veranstaltung, die in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission stattfindet, soll einen Einblick in einige der Elemente vermitteln, die Schweden zu einem Vorbild im Fortschritt im Bereich e-Mobility machen. In einem Gespräch mit CORDIS-Nachrichten im Vorfeld der Veranstaltung hob Pederson eine Reihe ausschlaggebender Faktoren für diesen Erfolg hervor, zu denen, seiner Ansicht nach, die Beteiligung an den Rahmenprogrammen der Europäischen Union gehört. Dabei beruft er sich auf das Beispiel eines Projekts mit dem Titel "Infoville" unter dem IST (Technologien der Informationsgesellschaft) -Programm. Dieses beinhaltete gemeinsame Forschung und Zusammenarbeit mit großen skandinavischen Firmen wie etwa Ericsson und Telia, welche die Entwicklung der WAP-Technologie für ein Wassermanagementsystem unterstützten. Dies bedeutet, dass die gesamte Diagnostik des Betriebsablaufs des Systems auf einem mobilen Handfunkgerät verfügbar ist. Des Weiteren können alle Probleme in der Diagnostik mittels des Handfunkgerätes gelöst werden. Pederson weist gleichzeitig darauf hin, dass ein Mitglied des Überwachungspersonals des Systems zu Hause eine Nachricht auf seinem Handfunkgerät erhalten könne, dass ein bestimmtes Ventil defekt ist und er könne auf die Situation einwirken, indem er dieses Ventil mit einem Befehl auf seinem Handfunkgerät abstellt. "Dieses Projekt hat gezeigt, dass sowohl die alte als auch neue Wirtschaft von diesen Projekten profitieren können und verdeutlicht den Menschen außerdem den praktischen Nutzen, Teil der Union zu sein." Er macht ferner darauf aufmerksam, dass zurzeit noch etwa sechs IST-Projekte in der westschwedischen Region laufen, deren Wert sich jeweils auf mehr als 10 Millionen Euro beliefen und erklärte, dass sich die Projekte bislang als gute Erprobungsmöglichkeit für Anwendungen sowie gute Möglichkeiten für die Kommerzialisierung erwiesen haben. Die EU-Projekte bringen nicht nur Forscher und private Industrie zusammen, sondern sie führen auch andere Institutionen wie beispielsweise Universitäten und öffentliche Institutionen zusammen - die Universitäten auf Grund ihrer fachlichen Kompetenzen und die öffentlichen Institutionen, weil sie die wichtigsten Förderer und Anwender der Ergebnisse sind. Pederson betätigt die Richtigkeit der neuen Betonung auf größere, risikoreichere Projekte im kommenden Sechsten Rahmenprogramm und vertritt ferner die Ansicht, dass die Bedürfnisse seitens der wettbewerbsfähigen Firmen des privaten Sektors in der RP6-Fassung zufriedenstellend Berücksichtigung fänden, er räumt aber auch ein, dass die mittelgroßen Projekte nicht vernachlässigt werden dürften. Mit einem Blick nach vorne sagte Pederson, dass die Aufgeschlossenheit der Schweden ein Kernelement sei, welches das Land so innovativ mache. "Wir haben einen kleinen Binnenmarkt und deshalb haben wir eine internationale Orientierung, und unsere Regierung arbeitet nun mit Unternehmen," so Pederson. "Wir haben nun nichts zu befürchten, außer der Weltwirtschaft!"