EU-Forschung muss nachhaltige Entwicklung unterstützen - Schlussfolgerungen der Konferenz in Stockholm
Die Delegierten der Konferenz "Bridging the gap between research and sustainable development" ("Überbrückung der Kluft zwischen Forschung und nachhaltiger Entwicklung"), die vom 9. bis 11. Mai in Stockholm stattfand, kamen zu dem Schluss, dass die europäische Forschungspolitik die Vision einer nachhaltigen Entwicklung unterstützen muss. An der Veranstaltung, die von der schwedischen Umweltschutzbehörde, der Europäischen Umweltagentur und der Europäischen Kommission organisiert wurde, nahmen einige hochrangige Politiker sowie 300 Forscher teil. Die Konferenzteilnehmer wiesen auf die Notwendigkeit hin, den Nutzen der Forschung im Bereich Nachhaltigkeit und ihre Auswirkungen auf die EU sowohl im Rat als auch im Europäischen Parlament alle zwei Jahre zu überprüfen. In Bezug auf die Überbrückung der Kluft zwischen Bürgern und Wissenschaftlern kamen die Teilnehmer jedoch zu keinem Schluss - obwohl eine lebhafte Diskussion darüber geführt wurde, was öffentliche Beteiligung eigentlich ist und wie komplexe Probleme vereinfacht werden können, um die Diskussion und die öffentliche Beteilung an Entscheidungsfindungen anzuregen. Der Vorsitzende der Konferenz Erik Fellinius erklärte, dass zur Überbrückung der Kluft mehr Bewusstsein unter den Forschern für die Bereiche notwendig sei, in denen Entscheidungsträger Hilfe benötigen, und dass Entscheidungsträger mit den Bedingungen und Grenzen der Forschung besser vertraut sein müssen. Fellinius unterstrich auch die Bedeutung des Vorsorgeprinzips, für das ein neuer allgemeiner Ansatz des Risikomanagements notwendig sei. Dieser sollte umfassender sein und alternative Lösungen berücksichtigen, fügte er hinzu. Workshops während der Veranstaltung hatten zum Ziel, die Diskussion über das Thema Nachhaltigkeit in verschiedenen Forschungsbereichen anzuregen. Die Teilnehmer konnten eine Reihe von Schlussfolgerungen ziehen. So ist es ihrer Meinung nach zum Beispiel notwendig, weiter zu untersuchen, welche Langzeitauswirkungen das Ausgesetztsein der Kinder gegenüber Chemikalien auf deren Gesundheit hat. Im Bereich Verkehr kamen sie zu dem Schluss, dass die Kluft zwischen politischen Maßnahmen und deren Umsetzung größer ist als die Kluft zwischen Forschung und politischen Entscheidungen. Im Bereich Handel meinten die Teilnehmer, dass Umweltanforderungen und andere Fragen der Nachhaltigkeit bei der Standardisierung verschiedener Produkte betont werden müssen. Bzgl. des Bereichs Energie schließlich meinten sie, dass fossile Brennstoffe genutzt werden könnten, um Wasserstoff und Elektrizität zu erzeugen, als Überbrückung hin zu nachhaltigen Energiesystemen, die erneuerbare Energiequellen nutzen - vorausgesetzt dass das dadurch entstehende Kohlendioxid in leere Gas- oder Öllager abgesondert werden kann. Außerdem forderten die Teilnehmer eine größere Unabhängigkeit der Forschungseinrichtungen und Regulierungsbehörden von Herstellern, Verbrauchern und Politik. "Transparenz ist notwendig, aber nicht ausreichend", sagten sie. Die Schlussfolgerungen werden dem EU-Gipfel in Göteborg vorgelegt, auf dem die EU-Strategie für nachhaltige Entwicklung diskutiert wird.
Länder
Schweden