Kommission fördert TSE-Forschung
Laut einer Mitteilung der Europäischen Kommission vom 12. Juni an den Rat und das Europäische Parlament sollen der Forschung über TSE (transmissible spongiforme Enzephalopathie) mehr Fördermittel zukommen. Außerdem soll die Forschung in diesem Bereich intensiver koordiniert werden. In der Mitteilung wird hervorgehoben, dass die Kommission am 31. Mai zusätzlich 25 Millionen Euro für neue Forschungsprojekte und die Koordination nationaler und europäischer Aktivitäten zur Verfügung gestellt hat. Zwei Hauptgebiete werden in den Mittelpunkt gerückt, in denen die Forschung verbessert werden kann: verbesserte Koordination und Konzentration der Mittel. Eine verbesserte Koordination wird zu einem größeren Austausch von Forschungsergebnissen, der Öffnung nationaler Programme und der Ausweitung der Forschungsnetze auf die Beitrittsländer führen. In der Mitteilung werden verschiedene Bereiche genannt, in denen diese Koordination im Rahmen des vorgeschlagenen Europäischen Forschungsraums (EFR) stattfinden könnte. Zu den vorgeschlagenen Bereichen gehören u.a. eine verbesserte epidemiologische Überwachung, ein Katalog über und die gemeinsame Nutzung von Tiermodellen und Zelllinien sowie bestmögliche Verfahren in Bezug auf die Schlachttechniken und die Abfallbeseitigung. Die vorgeschlagene Konzentration der Mittel soll dazu dienen, der Zersplitterung der aktuellen Aktivitäten entgegen zu wirken und eine kritische Masse an Finanzressourcen oder eine Infrastruktur zu schaffen. Die Forschungsprioritäten wurden von einer Expertengruppe aus den Mitgliedstaaten auf der Grundlage eines im April 2001 erstellten Katalogs europäischer TSE-Forschungsaktivitäten festgelegt. Während sie einerseits betonen, dass Schlüsselbereiche, wie z.B. die Kenntnisse über die Verbreitung infektiöser Prionen im menschlichen und tierischen Körper, weiterer Forschung bedürfen, definieren die Experten auf der anderen Seite vier Schlüsselbereiche, in denen noch ganze Forschungslücken festzustellen sind. Hierbei handelt es sich um: In-Vivo-Tests für die vorklinische Diagnose, die menschliche Variante der Krankheit und Risikobewertung, Inaktivierung des Prions und Prävention sowie TSE bei Tieren und deren Übertragung. Forschungskommissar Philippe Busquin begrüßte den Schritt. Er sagte, damit würden die Forschungsbemühungen zur Bekämpfung von TSE verstärkt und gleichzeitig ein gutes Beispiel für den EFR gegeben. "Forschung ist ein integraler Bestandteil der Lösung des TSE-Problems in Europa. TSE ist eine komplexe Krankheit und es ist noch viel Forschung erforderlich, um sie besser zu verstehen. Die Aufgabe, die wir gerade abgeschlossen haben, hat erneut gezeigt, dass ein Mangel an koordinierten Forschungsaktivitäten eine der Hauptschwächen Europas ist", erklärte er. "Dieser Katalog und die Aktionen, die wir vorschlagen, sind eine praktische und konkrete Darstellung der Funktionsweise des Europäischen Forschungsraums."