CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS
Inhalt archiviert am 2024-05-27

INvasive SPecies Evaluation, ConTrol & EDucation.NETwork

Article Category

Article available in the following languages:

Der Kampf gegen fremde Pflanzen

Invasive gebietsfremde Arten (IAS) von Pflanzen haben in den letzten Jahren zugenommen und wirken sich maßgeblich auf die neuen Lebensräume, menschliche Aktivitäten und Gesundheit aus, während sie erhebliche wirtschaftliche Schäden in der Landwirtschaft und Forstwirtschaft verursachen. Ein EU-finanziertes Projekt ist der Bedrohung durch invasive Arten durch die Gründung einer internationalen Expertengruppe für biologische Invasionen entgegengetreten.

Lebensmittel und natürliche Ressourcen icon Lebensmittel und natürliche Ressourcen

In der Vergangenheit wurden exotische Pflanzenarten aus einer Reihe von Gründen eingeführt, darunter für die Holzproduktion, Kohlendioxid-Sequestrierung und zum Schutz vor Bodenerosion. Leider haben sich einige Exoten unkontrolliert verbreitet, da sie die Fähigkeit besitzen, ihren Lebensraum zu ändern und so die einheimischen Ökosysteme bevölkern. Diese sogenannten invasiven Ökosystem-Ingenieure können die biologische Vielfalt, das einwandfreie Funktionieren der Ökosysteme und auch die menschliche Gesundheit gefährden. Das Projekt INSPECTED.NET (Invasive species evaluation, control & education.Network) wurde gegründet, um bestehende Initiativen wie das in Europa ansässige DAISIE-Projekt oder das Global Invasive Species Programme (GISP) zu unterstützen. Die Forscher verwendeten den Ökosystem-Ingenieur Acacia longifolia und andere Akazienarten als Modelle und setzten die neuesten Techniken der Vegetationsökologie ein, einschließlich stabile Isotopenanalyse und Fernerkundung. Der Baum Acacia longifolia stammt aus Australien und wurde in Brasilien und Portugal eingeführt, um die Sanddünen in Küstenökosystemen zu stabilisieren und für ihren dekorativen Wert. Akazienarten haben das Potenzial, Landschaften durch Stickstofffixierung schnell zu verwandeln und können schnell auf 15 m anwachsen, wodurch sie kleinere Baumarten bedrohen. Die Projektpartner führten Feldstudien auf verschiedenen räumlichen Skalen und in verschiedenen Stadien der Invasion in Brasilien und Portugal durch. Die Untersuchungsstandorte befinden sich in Dünenökosystemen in Portugal und im Mussununga-Ökosystem in Brasilien. Mussununga ist ein Ökosystem, das mit Atlantischen Regenwäldern assoziiert ist, die im südlichen Bahia und nördlichen Espirito Santo liegen. Es zeichnet sich durch ein sandiges Substrat mit eingeschränkter Bodentiefe durch einen undurchlässigen, dicken Untergrund (genannt Ortstein) aus. Die typischen Vegetationsformen reichen von Wiesen bis hin zu Wäldern. Ziel war es, eine Reihe von Instrumenten zur Bewertung und Kontrolle biologischer Invasionen zu entwickeln und zu aktuellen Methoden der Risikobewertung beizutragen. Das INSPECTED.NET Netzwerk wird auch erweitert um Experten für Acacia longifolia-Invasionen rund um den Globus zu umfassen. Die Projektmitarbeiter haben das Wissen erweitert und das Bewusstsein für exotische Arten und ihre Risiken erhöht. Diese Information wurde mit öffentlichen und pädagogischen Organisationen geteilt, sowie mit Naturschutz- und Forstinstitutionen, die an der Wiederherstellung des Lebensraums und der nachhaltigen Landnutzung beteiligt sind. Sie wird nun dazu verwendet, die Auswirkungen des globalen Wandels und die Herausforderungen des Verlustes fruchtbaren Landes, der Bodendegradation und der Wüstenbildung zu mildern. INSPECTED.NET ist damit der erste Schritt zu einer langfristigen Zusammenarbeit zwischen den Teilnehmern, die einen besseren Zugang zu Studienplätzen, Laboren und Archiven wie Fernerkundungsdaten, ökologische Studien und Managementerfahrungen beinhaltet.

Schlüsselbegriffe

Invasive Arten, Ökosysteme, INSPECTED.NET, Acacia longifolia, Sanddünen

Entdecken Sie Artikel in demselben Anwendungsbereich