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Maßnahmen Deutschlands zur Förderung der Innovation

Der jüngste Bericht über Innovation in Deutschland, der von der GD Unternehmen der Europäischen Kommission in Auftrag gegeben und von Vertretern des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim verfasst wurde, stellt eine qualifizierte Bestätigung der Maßnahmen da...

Der jüngste Bericht über Innovation in Deutschland, der von der GD Unternehmen der Europäischen Kommission in Auftrag gegeben und von Vertretern des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim verfasst wurde, stellt eine qualifizierte Bestätigung der Maßnahmen dar, die von den Bundesbehörden und den regionalen Behörden des Landes ergriffen werden. Es sind dort die Aktivitäten der Bundesregierung ebenso zusammengefasst wie die der einzelnen Bundesländer, die ähnliche Verfahren zur Erreichung ähnlicher Ziele anwenden. Bei diesen Maßnahmen handelt es sich um die Förderung der Innovationsaktivitäten durch Unternehmen, die Stärkung der Leistungsfähigkeit Deutschlands auf dem Gebiet der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien, die Verstärkung der Zusammenarbeit und des Technologietransfers zwischen öffentlicher Forschung und Industrie, Verbesserung des sekundären und tertiären Bildungssystems, Stärkung der Position Deutschlands in neuen Cutting-Edge-Technologien, Verbesserung der Rahmenbedingungen für Startups und technologiebasierte Unternehmen, Erhöhung des Wettbewerbs auf Märkten, die von öffentlichen Unternehmen dominiert werden, Stärkung der Internationalisierung von Forschungs- und Innovationsaktivitäten, Einführung neuer Ansätze bei der staatlichen Förderung von Innovationsaktivitäten und schließlich Betonung der Bedeutung regionaler Vorgehensweisen in Bezug auf die Innovationspolitik. Die politischen Maßnahmen, die zur Verfolgung dieser Ziele entwickelt wurden, wurden in dem Zeitraum, den der Bericht abdecken sollte (Dezember 2000 bis April 2001), "nicht wesentlich verändert". Dennoch gab es einige Neuentwicklungen, um die Verwirklichung dieser Ziele schneller voranzutreiben. 930 Millionen Euro wurden zusätzlich für das "Investitionsprogramm für die Zukunft" bereitgestellt, das der Genomforschung, der Hochschulbildung, der Anwerbung führender Wissenschaftler aus dem Ausland, der Modernisierung von Berufsschulen und der Stärkung der Innovation in den neuen Bundesländern gewidmet ist. Darüber hinaus haben das Bundesministerium für Bildung und Forschung und das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie im März dieses Jahres das Aktionsprogramm "Wissen schafft Märkte" gestartet, das den Wissens- und Technologietransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft beschleunigen soll. Im gleichen Monat startete das Bildungs- und Forschungsministerium das Programm "Innovative regionale Wachstumskerne", mit dem staatliche Fördermittel für regionale Innovationskonzepte in die fünf neuen Bundesländer fließen sollen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat zudem das Aktionsprogramm "Lebenslanges Lernen" gestartet, das auf die Förderung der Weiterbildung und der Berufsbildung auf allen Ebenen abzielt. Neben den Förderinitiativen hat während des Zeitraums der Studie auch eine institutionelle Reform stattgefunden. Dazu gehörte die Fusion der GMD - Forschungszentrum Informationstechnik GmbH mit der Fraunhofer Gesellschaft. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie startete eine Systembewertung der Förderung der gemeinsamen Forschung von KMU (kleinen und mittleren Unternehmen), mit dem Ziel, die Effizienz dieser Zusammenarbeit zu erhöhen. Vorhandene Bereiche der Innovationsförderung wurden ebenfalls gestärkt, wie beispielsweise die Errichtung von Spitzentechnologie-Netzen, die sich auf Bereiche wie optische Technologien, Genomforschung, Bioinformatik und Gesundheitsforschung konzentrieren. Mittlerweile gibt es 38 Netze. Die Steuerreform zur Stärkung der Anreize für Unternehmen, ihre Investitionen in Innovationen zu erhöhen, trat im Januar 2001 in Kraft. Und das Programm, mit dem der Mangel an IT-Experten (IT - Informationstechnologie) beseitigt werden soll - die so genannte "Green Card"-Regelung, hat dazu beigetragen, dass zwischen August 2000 und März 2001 5.700 IT-Experten ins Land geholt werden konnten. Was die zukünftige Entwicklung im Bereich der Innovation angeht, gibt der Bericht eine freimütige Bewertung der Position Deutschlands. "Traditionell liegt die Stärke der deutschen Wirtschaft in der schnellen und weitreichenden Verbreitung neuer Technologien. Aber da die Innovationszyklen kürzer werden, ist diese Stärke fraglich geworden", heißt es. Ergänzend steht in dem Bericht, dass Mitbewerber in neuen "technologischen Bahnen" wie in den Bereichen Informations- und Kommunikationstechnologie und Biotechnologie schneller waren. Der Bericht hebt auch hervor, dass die Ausgaben zur Erweiterung der Wissensbasis bei etwa 175 Milliarden Euro bzw. 8,8 Prozent des BIP liegen, wobei "in den vergangenen Jahren eine stetige Abnahme" zu beobachten sei. Die Ausgaben im Bereich Forschung und Entwicklung (FuE) im Rahmen der Gesamtwirtschaft sind jedoch seit 1995 steigend, wobei eine stärkere Beteiligung von KMU festzustellen ist. Gemäß dem Bericht fällt Deutschland international betrachtet hinsichtlich der Ausgaben im Bereich FuE weiter hinter seine internationalen Mitbewerber auf den siebten Platz zurück, und liegt damit hinter Schweden, Finnland, Südkorea, den USA, Japan und der Schweiz. Die FuE-Ausgaben zeigen eine stärkere Tendenz in Richtung des Automobilsektors und eine Abwendung vom pharmazeutischen Bereich. FuE-intensive Industrien hatten es während der wirtschaftlichen Schwierigkeiten in den frühen 90er-Jahren leichter und ihr angestrebtes Wachstum ist größer als das der Industrien, die nicht FuE-intensiv sind - 3 bis 5 Prozent im Vergleich zu 2,5 bis 3 Prozent. Der Export von FuE-intensiven Waren zeigte auch einen schnelleren Anstieg als die entsprechenden Zahlen für nicht FuE-intensive Waren. Es wurde auch ein Anstieg der Zahl der innovativen Unternehmen in Deutschland festgestellt. Der Bericht schreibt dies einer besseren Einstellung der Unternehmen gegenüber der Innovation sowie der Tatsache zu, dass nicht innovative Unternehmen vom Markt verdrängt wurden. Die Statistiken zur Innovationsintensität (Innovationsausgaben im Verhältnis zum Umsatz) zeigen Deutschland EU-weit auf dem zweiten Platz, und die Umsätze innovativer Unternehmen sind seit 1994 steigend. Die Hindernisse für eine weitere Innovation bleiben jedoch deutlich - Mangel an Förderung sowie an ausgebildetem Fachpersonal. Die Anzahl der Startup-Unternehmen in Deutschland, insbesondere im Spitzentechnologie-Bereich, ist gestiegen, was durch die hervorragenden Finanzierungsleistungen in der Frühphase des Landes unterstützt wurde - hier liegt Deutschland europaweit an erster Stelle. Weitere Tendenzen, die in der deutschen FuE festzustellen sind, beinhalten einen stärkeren Hang zur Nutzung Dritter zur Durchführung der Forschung und die Ausweitung deutscher FuE-Aktivitäten im Ausland. Aber Deutschland wird auch immer mehr zu einem attraktiven Ziel für ausländische Forscher. Das Land hat die höchste FuE-Intensität in Europa für US-amerikanische Tochtergesellschaften und liegt bezüglich japanischer Unternehmen hinter Großbritannien auf Platz zwei. Der Bericht gibt eine Aufgliederung der Stärken und Schwächen Deutschlands im Kontext der 17 Indikatoren des Europäischen Innovationsanzeigers. "Deutschland zeigt eine Spezialisierung auf dem Gebiet der technologieintensiven Produktionsbereiche, ein hohes Niveau an FuE-Investitionen und Hightech-Patentierungen sowie einen recht innovativen KMU-Bereich. Eine schwache Leistung kann hinsichtlich der Berufsbildung und anderen Arten der Beteiligung an Weiterbildungsmaßnahmen durch die arbeitende Bevölkerung festgestellt werden sowie in Bezug auf den Anteil des Risikokapitals und des neuen Kapitals aus Aktienmärkten am BIP, den Anteil von neuen Produkten am gesamten Produktionsumsatz und die Verbreitung neuer Informations- und Kommunikationstechnologien in Wirtschaft und Gesellschaft. In der zweiten Hälfte der neunziger Jahre haben sich die Werte der verschiedenen Indikatoren in Deutschland nur leicht verändert, während in den meisten anderen EU-Ländern ein deutlicher Anstieg bzgl. der meisten Indikatoren des Innovationsanzeigers zu verzeichnen war", heißt es.

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