Asien-Europa-Forum fordert engere Zusammenarbeit in Forschung und Innovation
Das Asiatisch-Europäische Wirtschaftsforum (AEBF) hat kürzlich eine jüngste Reihe von Empfehlungen für Maßnahmen veröffentlicht, die nach dem Willen des Forums durch den offiziellen Prozess des Asien-Europa-Treffens (ASEM) verabschiedet werden sollen. Die Europäische Kommission hat zusammen mit zahlreichen Partnern des ASEM Antworten auf diese Empfehlungen vorbereitet, die Themen wie eine engere Zusammenarbeit auf den Gebieten Forschung, KMU, Informationstechnologie und Innovation enthalten. Das AEBF empfiehlt, dass die Zusammenarbeit in dem Bereich FuE (Forschung und Entwicklung) und hier besonders in den Biowissenschaften sowie die in der Gesundheitsfürsorge tätige Industrie gefördert werden sollten. Diese Empfehlung wird von der Kommission voll unterstützt. Von Malaysia, Vietnam und Japan wird angeführt, dass sie ihre nationalen Anstrengungen in diesen Bereichen verstärken und die internationale Zusammenarbeit erhöhen wollen. Das AEBF empfiehlt ebenfalls, dass das ASEM Bereiche nennt, in denen Testzentren in Asien und Europa Tests durchführen, die den erforderlichen Standards der jeweils anderen Partei entsprechen. Der Vorschlag wird von der Europäischen Kommission unterstützt, die eine engere Zusammenarbeit zwischen der European Accreditation (EA) und der Asia Pacific Partner (APLAC) empfiehlt. Als Reaktion darauf wies Brunei Darussalam darauf hin, dass diese Zusammenarbeit in einem gewissen Maße schon bestehe, jedoch eine vollständige Auflistung der Bereiche und des Umfangs der in den Vereinbarungen von APLAC und EA enthaltenen Testmaßnahmen in einem Dokument von Vorteil sei. Vietnam schlägt die gegenseitige Anerkennung der International Laboratory Accreditation Cooperation - ILAC (Zusammenarbeit bei der internationalen Akkreditierung von Laboratorien) als Lösung vor. Ein anderes vom AEBF angesprochenes Thema ist der Schutz der geistigen Eigentumsrechte (IPR). Die Kommission betont, dass dieser aufgrund der besorgniserregenden Rate der Raubpiraterie in vielen asiatischen Ländern von hoher Bedeutung sei. Malaysia erwiderte, dass ein angemessener Schutz geistigen Eigentums für Kreativität, Innovation, Technologietransfer und ein günstiges Investitionsklima wesentlich sei. Das Land betont jedoch auch, dass der Schutz der geistigen Eigentumsrechte Entwicklungsländer nicht benachteiligen dürfe. Als Reaktion auf die Empfehlungen des AEBF, dass KMU besseren Zugang zu staatlichen Förderprogrammen haben sollten, weist die Europäische Kommission auf ihr Programm Asia Invest hin. Im Rahmen dieses Programms wird finanzielle Unterstützung zur Ermöglichung einer geschäftlichen Zusammenarbeit zwischen Unternehmen aus der EU und Asien zur Verfügung gestellt, von der beide Seiten profitieren sollen. Singapur, Malaysia, Korea, Vietnam und die Philippinen betonten als Reaktion auf die Empfehlung, dass sie ihre Kreditgarantien zum Nutzen der KMU ausdehnen. In dem Dokument des AEBF werden ebenfalls Schulungsprogramme vorgeschlagen, die von Gründerzentren organisiert werden sollen. Diese Programme sollen die Förderung von Führungsfähigkeiten und technologischem Know-how zum Inhalt haben. Laut AEBF sollen asiatische und europäische Regierungen und Unternehmen in der Informationstechnologie proaktiv zusammenarbeiten, um eine Reihe international anwendbarer Regeln auf den Gebieten des Datenschutzes und des Schutzes der Privatsphäre von Verbrauchern, der Inrechnungstellung und Besteuerung elektronischer Transaktionen und der Beilegung von Streitigkeiten beim grenzüberschreitenden elektronischen Handel zu erarbeiten. Daraufhin verwies die Kommission auf ihre Erklärung von Lissabon zur Förderung einer wissensbasierten Gesellschaft in Europa. Sie führte an, dass mit dieser Strategie in den Vordergrund gestellt wird, dass die Investition in die Förderung von Fähigkeiten ganz oben auf der europäischen Agenda steht. In Unterstützung der Empfehlung betont Vietnam, dass Europa und die fortgeschritteneren ASEM-Partner den Entwicklungsländern Unterstützung und Beratung bei der Formulierung eines rechtlichen Rahmens für den elektronischen Handel zur Verfügung stellen sollen. Außerdem sollen sie ihre Erfahrungen in der Entwicklung des elektronischen Handels und der Entwicklung menschlicher Ressourcen einbringen. Damit soll darauf hingearbeitet werden, eine komplette Realisierung des elektronischen Handels zu gewährleisten.