AECMA-Generalsekretär verlangt zusätzliche Mittel für die Luftfahrt, um die Ziele der "Vision2020" zu verwirklichen
Der Generalsekretär der European Association of Aerospace Industries (AECMA; Europäischer Verband der Luft- und Raumfahrtindustrie) machte darauf aufmerksam, dass die Luftfahrt im nächsten Rahmenprogramm (RP6) ein höheres Budget als geplant benötigt, wenn die im Bericht "Vision 2020" festgelegten Ziele erreicht werden sollen. Roger W. Hawksworth kündigte dies beim ersten Treffen der Interfraktionellen Arbeitsgruppe "Luft- und Raumfahrt" des Europäischen Parlaments am 5.September an. Der Vision-2020-Bericht wurde auf Antrag von Forschungskommissar Philippe Busquin von führenden Vertretern der Luftfahrtindustrie erstellt. Er beschreibt, wie die Luftfahrt nach Meinung der Autoren im Jahr2020 aussehen kann, sollte und wird. Hawksworth betonte, dass in RP6 ein ausreichendes Budget für die Luftfahrt bereitgestellt werden sollte. Ihm zufolge seien mindestens 1,5MilliardenEuro notwendig - 50Prozent mehr, als die EuropäischeKommission veranschlagt hatte. Hawksworth hält den bisher vorgesehenen Betrag für unangemessen. Nach seiner Auffassung leistet die europäische Luft- und Raumfahrtindustrie einen bedeutenden Beitrag zu Beschäftigung und Wohlstand in Europa. Daher sei ein Budget erforderlich, das entsprechende Forschungsmaßnahmen auf dem Gebiet der großen, kleinen und im Regionalverkehr eingesetzten Flugzeuge sowie der Drehflügelflugzeuge gestattet. Gérard Caudron, MdEP, entgegnete darauf, dass die Luftfahrt zwar eine "wichtige Stütze" innerhalb von RP6 sei, das Europäische Parlament jedoch Beschränkungen ausgesetzt sei, was den verfügbaren Gesamthaushalt für RP6 anbelangt. Die MdEP müssten daher sehr sorgfältig abwägen, an welche Bereiche diese Mittel gehen. Das Parlament werde schon bald zu einer Entscheidung über diese Frage kommen. Jack Metthey, geschäftsführender Direktor des Programms "Wettbewerbsorientiertes und nachhaltiges Wachstum" des Fünften Rahmenprogramms (RP5), erklärte, die Luftfahrt würde als vorrangiger Bereich des Sechsten EU-Forschungsrahmenprogramms sowohl die Wettbewerbsfähigkeit der Luftfahrtindustrie stärken als auch die Lebensqualität verbessern. Nach seinen Worten sei mehr Lebensqualität möglich, wenn das Luftverkehrssystem insgesamt verbessert, die Umweltauswirkungen von Flugzeugen wie etwa Lärm und Abgase weiter gesenkt und die Sicherheit erhöht würden. Die Interfraktionelle Arbeitsgruppe "Luft- und Raumfahrt" wurde im Juli2001 eingerichtet, nachdem mehrere MdEP ihr Interesse an Fragen des Luftverkehrs angemeldet hatten. Die Arbeitsgruppe soll Interessenten im Europäischen Parlament umfassende, unvoreingenommene Informationen über Fragen der Luftfahrt liefern und zu einem breiten Dialog über solche Themen zwischen den im Parlament vertretenen Fraktionen anregen.