Vorsitzende des neuen Europäischen Forschungsbeirats ernannt
Die Vorsitzende und die stellvertretenden Vorsitzenden des neuen Europäischen Forschungsbeirats (EURAB) sind am 26. September im Beisein von Forschungskommissar Philippe Busquin und dem Generaldirektor für Forschung Achilleas Mitsos im Rahmen der ersten EURAB-Zusammenkunft ernannt worden. Helga Nowotney, die von der Europäischen Wissenschaftsstiftung (EWS) nominiert wurde, wird gemeinsam mit ihren Stellvertretern Ian Halliday (ebenfalls von der EWS nominiert) und Horst Soboll (benannt vom Dachverband der europäischen Industrie- und Arbeitgeberdachverbände - UNICE) den Vorsitz des Beirates führen. Neben der auf diese Weise gelungenen Mischung aus führenden Vertretern des öffentlichen, privaten und akademischen Bereichs wurde so ein Führungsteam gebildet, dass sich aus Mitgliedern der Europäischen Union aber auch aus Einrichtungen außerhalb der EU zusammensetzt. Helga Nowotney ist Professorin der Philosophie und der Sozialwissenschaften am Schweizer Bundesinstitut für Technologie. Ian Halliday ist der Leiter des Forschungsrates für Teilchenphysik und Astronomie im Vereinigten Königreich und Horst Soboll ist der Leiter der Forschungspolitik bei DaimlerChrysler in Stuttgart. Kommissar Busquin begrüßte die Ernennungen. "Es wird sehr nützlich sein, eine unabhängige Beratungsstelle für Forschung zu haben - das wird ein weiterer Beitrag zur Schaffung des Europäischen Forschungsraums [EFS] sein." In einem Gespräch mit CORDIS-Nachrichten äußerte der stellvertretende EURAB-Vorsitzende Horst Soboll die Ansicht, dass EURAB die europäische Forschung dahin lenken könnte, europäische Probleme anzugehen. "Wir müssen Lösungen für europäische Probleme und Fragestellungen wie Beschäftigung und Erweiterung finden. Wir benötigen einen konsequenten Ansatz. Es geht nicht nur um die Forschungsgelder - man muss auch Bereiche wie die Vermarktung der Forschung, ihre Verknüpfung mit dem Bildungssystem und die Abwanderung von Wissenschaftlern behandeln", sagte er. EURAB ist von der Struktur her so aufgebaut, dass die verschiedenen Mitglieder des Beirates bei bestimmten Themen voneinander lernen können, meinte Soboll. "Der öffentliche Sektor kann etwas über die Effizienz des privaten Sektors lernen und der private Sektor erhält einen Einblick in die Kreativität des öffentlichen Sektors", sagte er. Auf der Tagesordnung der ersten Zusammenkunft standen Themen wie die Herausforderungen der europäischen Forschung und die Diskussion darüber, was man von EURAB erwarten kann.