Studenten der ingenieurwissenschaftlichen Studiengänge beginnen mit dem Aufbau des Europäischen Forschungsraums
Im Rahmen eines europäischen Austauschprogramms für Technologiestudenten soll der Europäische Forschungsraum durch das Knüpfen von multinationalen und öffentlich-privaten Verbindungen in der Technologiebranche Wirklichkeit werden. An dem im September 2001 ins Leben gerufenen Programm Unitech International nehmen sieben technische Universitäten aus Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Spanien, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich teil. Es handelt sich um die Technischen Hochschulen in Aachen (Deutschland), Barcelona (Spanien), Delft (Niederlande), Milan (Italien) und Zürich (Schweiz) sowie um die ParisTech in Frankreich und das Imperial College, London, im Vereinigten Königreich. Weiterhin sind 20 führende multinationale Unternehmen als Partner vertreten. Dazu gehören Philips Electronics, Siemens, die Shell Gruppe und IBM. Das Programm bietet Studenten in den ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen die Möglichkeit, die Fächer Management und Betriebswirtschaft in ihr Studium zu integrieren und ihre Sprachkenntnisse zu verbessern. Der Austausch ist insofern einzigartig, als Praktika und ein Studienaufenthalt im Ausland miteinander kombiniert werden. Das Programm umfasst einen Aufenthalt von mindestens sechs Monaten an einer der europäischen Partneruniversitäten und ein Managementpraktikum von mindestens drei Monaten bei einem der Partnerunternehmen. Die übrigen drei Monate können zwischen Hochschultätigkeiten und Praktika aufgeteilt werden. Circa 56 Studenten, die von ihren Heimatuniversitäten entsendet und anhand eines intensiven Auswahlverfahrens ausgesucht werden, nehmen gegenwärtig am Programm Unitech 2001 teil. Mariëtte Spiekernan, leitende Beraterin für Internationalisierung an der Technischen Universität Delft (Niederlande), unterstützte die Entwicklung des ursprünglichen Programms. Sie betonte, dass Unitech ein ausgezeichnetes Beispiel der internationalen und spartenübergreifenden Zusammenarbeit darstelle, welches die Grundlage des von Forschungskommissar Busquin vorgeschlagenen Europäischen Forschungsraums bilde. "Dies ist eine unserer vielversprechendsten Entwicklungen, bei der wir durch Zusammenarbeit zwischen Partnern aus Hochschulen, Unternehmen und den zukünftigen führenden Kräften der Technologiebranche wirklich einen Fortschritt erzielt haben", sagte sie. "Die bisherigen Ergebnisse sind sehr ermutigend. Wir haben immer schon darüber diskutiert, wie man die Beziehung zwischen Industrie und Wissenschaft verbessern könnte. Dieses Programm hat zu einem besseren gegenseitigen Verständnis beigetragen." Nils Rickert, Generalsekretär des Programms Unitech International, sagte auf der Generalversammlung der Unitech am 27. September: "Ein intensiver Kontakt zwischen allen Parteien ist genau das, was innerhalb des Unitech-Netzwerks angestrebt wird." Spiekernan merkte ebenfalls an, dass die an diesem Programm teilnehmenden Studenten anschließend für die Notwendigkeit einer Zusammenarbeit zwischen Privatunternehmen und öffentlichen Einrichtungen größeres Verständnis aufbringen würden. Den Studenten werden spezielle Seminare über die unternehmerischen Aspekte der technologischen Entwicklung sowie über den Einfluss von Forschung und Entwicklung (FuE) in den Branchen der Hochtechnologie angeboten.