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Attitudinal change in troubled times: A triangulation strategy

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Neue Forschungswege zeigen, wie Umfeld politisches Verhalten beeinflusst

Untersuchungen dazu, wie das Umfeld, in dem Menschen leben, ihr politisches Verhalten verändert, sind in Bezug auf den Nachweis von Kausalität schwierig. Eine EU-Initiative erforscht, auf welche Weise Einkommensungleichheit und Institutionen politische Einstellungen und Verhaltensweisen auslösen, wobei man traditionelle Erhebungsmethoden mit neuartigen experimentellen Designs kombiniert. Diese Forschung kann die Ausgestaltung wirtschaftlicher und politischer Institutionen fachkundig untermauern, um Unzufriedenheit und Entfremdung zwischen den Bürgerinnen und Bürgern, vor allem unter den Armen, zu vermindern.

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Die Meinungen und das Verhalten der Bürger gegenüber dem politischen System hängen weitgehend vom wirtschaftlichen oder institutionellen Umfeld ab, in dem sie leben. Da sich die Länder in vielerlei Hinsicht unterscheiden, stoßen konventionelle Forschungsmodelle in ihrer Fähigkeit nachzuweisen, welche speziellen Strategien und Institutionen das individuelle politische Verhalten verändern können, an ihre Grenzen. Um dieses Problem anzugehen, hat das von der EU finanzierte Projekt TRIANGULATE (Attitudinal change in troubled times: A triangulation strategy) die Auswirkungen von Einkommensungleichheit, Wirtschaftskrise, Wahlverfahren und politischer Polarisierung auf die politischen Einstellungen der Bürger und deren politisches Engagement überprüft. Hierfür entwickelte und nutzte das Projekt eine innovative Strategie, in der mehrere methodische Ansätze und Experimente kombiniert sind, um die Erforschung des politischen Verhaltens in Europa voranzubringen. Die Projektpartner konzentrierten sich auf vier strategische Forschungsfragen. Erstens untersuchten sie, ob Einkommensungleichheit das soziale und politische Vertrauen verringert und wen dies am meisten beeinflusst. Zweitens ging es um die Frage, auf welche Weise Wahlinstitutionen die Ungleichheit in der politischen Teilhabe beeinflussen und wie die Wahlbeteiligung der Armen gesteigert werden kann. Die dritte Frage hat zum Inhalt, ob politische Konflikte zu Identitätsfragen die nationalen Identitäten polarisieren und ob bestimmte Bürger vor einer derartigen Polarisierung geschützt sind. Die letzte Frage untersuchte die Umstände, unter denen Korruption häufiger vom Wähler abgestraft wird. Bisher wurden die Projektergebnisse auf Konferenzen und in erbetenen Präsentationen verbreitet. In führenden Pressemedien und interdisziplinären Fachzeitschriften wurden ein Buch und drei Artikel publiziert, die der Förderung der Sozioökonomie gewidmet sind. In einem eigens verfassten Kapitel eines Buches geht es um experimentelle Politikwissenschaft. Darüber hinaus sind vier Arbeitspapiere im Entstehen begriffen. TRIANGULATE hat dazu beigetragen, zu verstehen, wann einzelne Bürger aus dem politischen Prozess ausscheiden und auf welche Weise institutionelle Reformen und öffentliche Maßnahmen deren Engagement fördern können, wobei besonderes Augenmerk den Armen galt. Das ist besonders von Vorteil, da es zu Einsichten hinführen kann, auf welche Weise die Zufriedenheit und das Engagement der am stärksten benachteiligten europäischen Bürgerinnen und Bürger gesteigert werden kann.

Schlüsselbegriffe

Einstellungen der Bürger, politisches Verhalten, politische Einstellungen, Bürgerpolitik, TRIANGULATE, Einstellungsänderung, Meinungswandel

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