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INTEGRATED AND ADAPTIVE RESPONSES TO TOXIC EMERGENCIES FOR RAPID TRIAGE: ENGINEERING THE ROADMAP FROM CASUALTY TO PATIENT TO SURVIVOR.

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Informations- und Medizintechnologie in Kombination mit KI verbessert die Sichtung der Massen

Zivilisten sind immer stärker von chemischen, biologischen, radiologischen und nuklearen (CBRN) Ereignissen betroffen, bei denen Polizeibeamte oder Sanitäter voraussichtlich als Ersthelfer fungieren. Eine neue Plattform für die medizinische Betreuung und das Standortmanagement während der Sichtung von CBRN-Krisen wird den Zugriff auf und die Nutzung von Informationen verbessern, um die Ergebnisse zu steigern.

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Wenn ungeschützte Zivilisten das Ziel von CBRN-Angriffen werden, ist die Koordination zwischen unerfahrenen und oftmals unabhängigen Akteuren und Behörden erforderlich, einschließlich der Zivilisten selbst. Das EU-finanzierte Projekt TOXI-triage führte 19 Partner zusammen, von denen viele außerhalb des Projektes Konkurrenten sind, um bessere Ergebnisse für die Menschheit während CBRN-Krisen zu erreichen.

Wissen ist Macht

Das oberste Ziel des Krisenmanagements ist, präzise und nützliche Informationen in Echtzeit zu sammeln, zu analysieren und an alle Interessengruppen und Entscheidungsträger zu verbreiten, damit diese schnell die effektivsten Maßnahmen ergreifen können. Projektkoordinator Prof. C. L. Paul Thomas, Inhaber des Lehrstuhls für Analytik an der Universität Loughborough, meint dazu: „ein Polizeibeamter, der sich aufgrund der unmittelbaren Folgen selbst dekontaminieren möchte, während er auf die Hilfe von Spezialisten wartet, hat einen völlig anderen Informationsbedarf als leitende Staatsbedienstete, die einer Desinformationskampagne in den sozialen Medien entgegenwirken möchten, die wenige Stunden nach einem Vorfall von schlechten Akteuren gestartet wurde. Beide Endanwender benötigen verifizierte Informationen, die kontextuell angemessen sind.“

Der Teufel steckt im Detail

TOXI-triage entwickelte und integrierte zahlreiche Technologien, um die operativen, technologischen, ethischen und gesellschaftlichen Dimensionen der chemischen, biologischen, radiologischen und nuklearen Hilfs- und Evakuierungsmaßnahmen anzugehen und um die Entwicklung eines nachhaltigen, mehrfach benutzbaren CBRN-Systems sicherzustellen. Die in verfolgbare, patientennahe Diagnosetests integrierte Technologie für „Kennzeichnung und Nachverfolgung“ ermöglicht die Rückverfolgbarkeit von Verletzten. Die Tests ermitteln die Exposition gegenüber zahlreichen CBRN-Stoffen. Im Rahmen einer weltweit erstmaligen Pionierarbeit können Metaboliten von Verletzungen aufgrund einer Exposition (gegenüber flüchtigen organischen Verbindungen) im Atem, in über die Hautatmung aufgenommenen Dämpfen und im Speichel mit einem einzigen Gerät bewertet werden. Die Technologie ermöglicht zudem die kontinuierliche Kartierung von Verletzten, während sich die Person vom Kontaminationsort zur medizinischen Betreuungsstelle bewegt. „Ein elementares Merkmal des Technologienetzwerks ist die Vernetzung eines einzelnen Verletzten mit personenbezogenen Daten nahezu in Echtzeit“, sagt Prof. Thomas. Obgleich dies zu Beginn des Projekts nicht Bestandteil der Vision war, integrierte TOXI-triage einen „Prüfklimagenerator“ für die Ermittlung relevanter Konzentrationen von Zielmolekülen. Der Koordinator erklärt dazu: „dies war nicht unbedeutende Herausforderung, die erfolgreich gemeistert wurde. Hierdurch wurden das Zutrauen in und die Validität der nachfolgenden operativen Tests erheblich gesteigert.“ Es ist davon auszugehen, dass nur wenige Stellen über die erforderlichen detaillierten Kenntnisse für die Handhabung aller Arten von CBRN-Katastrophen verfügen werden, insbesondere inmitten von Konfusion, Chaos und giftigen Umgebungen. Prof. Thomas legt dar: „Das umfangreiche Instrument bietet Orientierung für die Ermittlung von Bedrohungen und anschließenden operativen Reaktionen – unmittelbaren Zugriff auf eine bewährte Praxisanleitung für Endanwender vor Ort.“

Geeignete Netzwerke für die Sichtung in vielen Kontexten

TOXI-triage wird Ersthelfern eine schnelle Analyse der Umgebung und die Ortung hilfsbedürftiger Menschen ermöglichen, und daraufhin die Atmung/die Haut/den Speichel von Verletzten untersuchen, um das Ausmaß der Vergiftung zu überwachen. Prof. Thomas fasst zusammen: „Wir haben gezeigt, dass bald jedes Details der Rettung in Echtzeit erfasst und analysiert wird, um die Reaktions- und Widerstandsfähigkeit des Gesundheitssystems zu optimieren.“ Unterdessen ist für die kontinuierliche Weiterentwicklung der Technologie und für die aktuelle Schulung von Ersthelfern in Bezug auf CBRN-Krisen eine häufigere Nutzung der Plattform erforderlich. Prof. Thomas erklärt dazu: „TOXI-triage beabsichtigt, seinen Nutzen wesentlich über die verbesserte CBRN-Widerstandsfähigkeit hinaus auf die routinemäßige Verwendung bei medizinischen, ökologischen, urbanen sowie Such- und Rettungsnotfällen auszuweiten.“

Schlüsselbegriffe

TOXI-triage, CBRN, Triage, medizinisch, Ersthelfer, Krisen, Echtzeit, Zivilisten, Social Media, chemisch, biologisch radiologisch, nuklear

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