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Inhalt archiviert am 2022-12-21

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Österreich fordert mehr interdisziplinäre Forschung für RP6-Vorschläge

Österreich hat im Allgemeinen die Vorschläge der Europäischen Kommission zu den spezifischen Programmen im Sechsten Rahmenprogramm (RP6) begrüßt. Es schlägt jedoch die Integration der sozioökonomischen Forschung in jedes Schwerpunktgebiet vor. Das österreichische Bundesminist...

Österreich hat im Allgemeinen die Vorschläge der Europäischen Kommission zu den spezifischen Programmen im Sechsten Rahmenprogramm (RP6) begrüßt. Es schlägt jedoch die Integration der sozioökonomischen Forschung in jedes Schwerpunktgebiet vor. Das österreichische Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur hat zwei neue Stellungnahmen veröffentlicht, die das im Juni veröffentlichte Positionspapier zum RP6 vervollständigen. In einer Stellungnahme legt das Ministerium seine jeweilige Reaktion auf die vorgeschlagenen thematischen Bereiche dar, die im Allgemeinen positiv ausfällt. In der zweiten Stellungnahme fordert es mehr interdisziplinäre Forschung und schlägt vor, wie die sozioökonomische Forschung in die jeweiligen vorgeschlagenen thematischen Schwerpunkte integriert werden kann. "Obwohl es im vorliegenden Papier ein Bekenntnis zu interdisziplinärer Forschung gibt, deutet die derzeitige Formulierung des RP6 und der spezifischen Programme eher auf einen Rückschritt in Richtung klassischer, disziplinverhafteter "Mode 1" Forschung hin", so heißt es in der österreichischen Stellungnahme. "Nachdem in den letzten vier Jahren versucht wurde, Forscher und Forscherinnen aus verschiedenen Disziplinen und "Welten" einander näher zu bringen, um die drängenden gesellschaftlichen Probleme gemeinsam besser bewältigen zu können, wäre es jetzt weder im Sinne der Forscher- und Forscherinnengemeinschaft noch im Sinne der Europäischen Kommission, den damit initiierten (Um)-Lernprozess und die Entwicklung in Richtung transdisziplinärer Forschung nicht auch im Europäischen Forschungsraum (EFR) und im nächsten Rahmenprogramm weiter zu forcieren", so heißt es weiter in dem Papier. Für den Schwerpunktsbereich "Genomik und Biotechnologie im Dienst der Gesundheit" wird in dem Papier - analog zum Fünften Rahmenprogramm - die Empfehlung ausgesprochen, Bioethik, öffentliche Gesundheitssysteme und dienste, sozioökonomische Aspekte der Biowissenschaften und -technologien, Fragen hinsichtlich der demographischen und sozialpolitischen Aspekte der Bevölkerungsalterung und Forschungsarbeiten zur Verbesserung der Grundlagen für Politik und Planung von Sozialfürsorgesystemen zu integrieren. Für die Aktion "Confronting the major communicable diseases linked to poverty" [Bekämpfung der verbreiteten infektiösen Krankheiten in Verbindung mit Armut] unterstützt das österreichische Ministerium die Einbeziehung der Prävention der großen übertragbaren Krankheiten durch beispielsweise Aufklärungsarbeit und Impfungen, die sozialen, ökonomischen und geografischen Aspekte, die den Zugang behindern, und eine Untersuchung der geeigneten Verwendung von neu entwickelten Arzneimitteln. Ein Thema, das sich durch die gesamte Stellungnahme Österreichs zieht, ist die Integration der Beitrittskandidaten im gesamten Programm. In dem Schwerpunktbereich "Technologien der Informationsgesellschaft (IST)" ist dies von besonderer Bedeutung für Österreich. Nach Ansicht von Österreich sind daher zur Schließung der digitalen Kluft Forschungsarbeiten zur verbesserten Integration der Kandidatenländer, zur Erhebung des "Nachholbedarfes" oder der Skizzierung möglicher Entwicklungsszenarien, erforderlich. In dem IST-Schwerpunkt, so das österreichische Ministerium, sollte auch die Technologiefolgenabschätzung, die Entwicklung von Konzepten für ein lebenslanges Lernen und die Entwicklung von "intelligenten Umgebungen" berücksichtigt werden. Ferner sollten auch "zukünftige und sich neu entwickelnde Technologien" als gesondertes Forschungsziel in das IST-Programm aufgenommen werden, und nicht unter den 8. Schwerpunktsbereich "Planung im Vorgriff auf den künftigen Wissenschafts- und Technologiebedarf" fallen. Angesichts der jüngsten Ereignisse sollte im Bereich der Raum- und Luftfahrt nunmehr dem Sicherheitsaspekt Rechnung getragen werden. "Dies geht deutlich über die sichere Bauweise von Flugzeugen und geeignete Überwachungssysteme des Flugbetriebs hinaus", so das Papier. Österreich bringt auch seine Sorge hinsichtlich der Zugänglichkeit für alle Mitgliedstaaten in der praktischen Umsetzung von Forschungsarbeiten im Luft- und Raumfahrtbereich zum Ausdruck. Es wies darauf hin, dass es in beiden Bereichen nur einige wenige führende Unternehmen in einigen wenigen Staaten gäbe, die "wiederholt im Falle budgetärer Zwänge kleinere Partner oder Newcomer aus den Projekten verdrängt" haben. Als Lösung wird in dem Papier "die Einhaltung geeigneter Prozeduren, die für alle einen fairen und gleichberechtigten Zugang ermöglichen," vorgeschlagen. Die Finanzierung des Bereichs "nachhaltige Entwicklung und globale Veränderungen" sollte sich laut dem österreichischen Ministerium gegenüber dem RP5 nicht verändern. Es empfiehlt auch eine Vertiefung und Erweiterung der Forschungsanstrengungen in den Bereichen, die von einem ökologischen und sozialen Gesichtspunkt aus für das Erfordernis der Verbesserung der europäischen Gesellschaft relevant sind, sowie eine Untergliederung des Programms in leicht verständliche Themenbereiche. Hinsichtlich aller thematischen Prioritätsbereiche würde Österreich gerne mehr Einzelheiten zur internationalen Zusammenarbeit mit Mittelmeerländern (einschließlich des Westbalkans), den Ländern der ehemaligen Sowjetunion und den Entwicklungsländern erhalten. "Nützliche Maßnahmen des INCO-Programms [international cooperation] unter dem Fünften Rahmenprogramm sollen fortgesetzt werden", so das Papier.

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