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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Development of sensor-based Citizens' Observatory Community for improving quality of life in cities

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Bürgerinnen und Bürger überwachen Luftqualität

Ein EU-Team hat Beobachtungsstellen für Bürger - Citizen Observatories - eingerichtet, um die Überwachung der Luftqualität in den Städten zu unterstützen. Das Netzwerk umfasste 24 Beobachtungsstellen mit 324 Sensoren und 400 Freiwilligen in 9 EU-Städten, womit insgesamt 9,4 Millionen Luftqualitätsbeobachtungen zusammenkamen.

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Regierungen kommt eine sehr wichtige Rolle beim Finden von Lösungen für Umweltprobleme zu, sie sind jedoch nicht die einzigen, die auf der Suche sind. Oft können Bürgerinnen und Bürger zusammenarbeiten, um lokale Umweltprobleme sowohl zu überwachen als auch zu bewältigen, wie es Regierungsbehörden eben nicht können. Das von der EU finanzierte Projekt CITI-SENSE (Development of sensor-based citizens’ observatory community for improving quality of life in cities) entwickelte deshalb ein Informationssystem zur Umweltüberwachung für Bürger. Ziel war, das Gemeinwesen dazu zu befähigen, politische Abläufe und Entscheidungsfindungsprozesse zu beeinflussen. Zu Beginn konzentrierte sich die Arbeit auf die Schaffung eines Luftqualitätssensornetzwerks unter direkter Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger. Zu den Hauptelementen zählten Sensoren und Verknüpfungstechnologien, aus Daten und Dienstleistungen abgeleitete Informationsprodukte. Die Luftinformationen wurden aus Satellitendaten herangezogen, allerdings lokal spezifisch für verschiedene europäische Städte. Das Konsortium arbeitete außerdem an der Entwicklung von partizipativen Methoden, Datenmanagementstrategien sowie Anwendungen, welche die Datennutzung erleichtern. Das Team brachte das weltweit größte Luftqualitätssensornetzwerk an den Start und betrieb es sechs Monate lang. Das Netzwerk bestand aus 324 Einheiten, die europaweit eingesetzt wurden. Die Beteiligung des Gemeinwesens hatte die Form von mehr als 400 Freiwilligen, welche die Überwachungsgeräte in 9 europäischen Städten erprobten. Die Wissenschaftler richteten außerdem 24 einzelne Bürgerwarten (Citizen Observatories) ein. Acht überwachten die Außenluftqualität, 12 überwachten die Innenluftqualität in Schulen und vier überwachten den persönlichen Komfort in öffentlichen Räumen. Freiwillige waren gleichermaßen an der Entwicklung von Sensoren, Visualisierungslösungen und anderen im Rahmen des Projekts verwendeten Instrumenten beteiligt. Über 1 200 Personen luden die Luftwahrnehmungs-App des Projekts herunter und nutzten sie. Mit Hilfe des Sensornetzwerks und zusätzlicher Beobachtungswerkzeuge sammelte das Team im Lauf des letzten Projektjahrs mehr als 9,4 Millionen Beobachtungen. Zu den Hauptbeiträgen des Projekts gehörten Studien über Bürgerbeteiligung an umweltrelevanter Entscheidungsfindung, insbesondere Motivation und Hürden. Das Team entwickelte zudem neue Werkzeuge einschließlich kostengünstiger Mikrosensoren und Datenanalyseinstrumenten, mit denen Bürgerinnen und Bürger die städtische Umgebung überwachen können. Die Forscher realisierten eine Einbindung der Daten des Projekts in IKT-Cloud-Plattformen sowie Big Data- und App-/Portaldienste. Das Team hat außerdem partizipative Methoden in Produkte und Dienstleistungen eingeflochten. Ergebnis von CITI-SENSE werden Umweltüberwachungssysteme in Europa sein, welche die Beteiligung der Bürgerschaft an Umwelt-Governance fördern. Man geht davon aus, dass Resultate dieser Art auch zum Angebot neuer Produkte und Dienstleistungen führen werden, was ökonomische Chancen für europäische Unternehmen bedeutet.

Schlüsselbegriffe

Bürgerbeteiligung, Luftqualität, Bürgerwarte, Beobachtungsstellen für Bürger, Citizen Observatories, CITI-SENSE, Umweltüberwachung

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