Ein neuartiges Endoskop für Gewebedysplasie
Epitheldysplasie ist ein präkanzeröser Zustand, der mit hoher Wahrscheinlichkeit in ein Karzinom und ein invasives Karzinom übergeht. Eine schnelle Diagnose der Dysplasie kann schnellere Eingriffe ermöglichen und zur Verbesserung der Behandlungsergebnisse führen. Traditionell erfolgt die Dysplasiediagnose durch die pathologische Untersuchung bei einer Biopsie, doch durch den lokalen Charakter werden dysplastische Anomalien bei der Diagnose oft übersehen. Aus diesem Grund ist Entwicklung von nicht-invasiven Methoden zur Vermessung eines großen Gewebebereichs erforderlich. Vor diesem Hintergrund schlugen Forscher der EU-finanzierten Initiative SCOPE (Spectroscopy Combined with Optical Polarization for Endoscopy) vor, ein flexibles Endoskop mit einem multispektralen Bildsystem zu entwickeln. Dies würde den Nachweis von Gewebe-Chromophoren wie Oxy- und Desoxyhämoglobin ermöglichen. Die räumliche Verteilung dieser Moleküle ließe sich in spezifische hämodynamische und metabolische Gewebeeigenschaften übertragen. Das Konsortium testete ihren Prototyp bei Gebärmuttertransplantationen an großen Tiermodellen. Ihre Kontrastverstärkungsmethode der Reflexionsspektroskopie ermöglichte es den Wissenschaftlern, die Organsauerstoffversorgung abzubilden und physiologische Parameter wie Herzschlag und Atemfrequenz abzulesen. Die weitere Geräteoptimierung führte zu einer schnelleren Bildaufnahme und genaueren Erkennung. Das Instrument soll entwickelt werden, um Informationen über Gewebemorphologie, Biochemie und Sauerstoffversorgung zu liefern. Dieses Instrument kann unter minimal-invasiven Bedingungen verwendet werden und mit großer Genauigkeit zwischen gesundem und erkranktem Gewebe unterscheiden. Dies macht es zu einem wichtigen klinischen Werkzeug für die Diagnose von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs sowie für die Überwachung der Lebensfähigkeit von Transplantationsorganen.
Schlüsselbegriffe
Endoskop, Dysplasie, Krebs, Bildgebung, Spektroskopie, Diagnose