Skip to main content
Weiter zur Homepage der Europäischen Kommission (öffnet in neuem Fenster)
Deutsch Deutsch
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS
CORDIS Web 30th anniversary CORDIS Web 30th anniversary
Inhalt archiviert am 2024-06-18
Beyond the Frontiers of Latin Christendom: The Avignon Papacy and the East

Article Category

Article available in the following languages:

Ein näherer Blick auf das avignonesische Papsttum bei den Beziehungen zwischen dem Osten und dem Westen

Die Geschichte der Kirchenbeziehungen zwischen dem Osten und dem Westen im 14. Jahrhundert wirft ein Licht auf die Ursprünge der Konflikte zwischen verschiedenen Glaubensrichtungen. Diese ebnet ebenfalls den Weg für weiterführende Forschung zu diesem Thema in der heutigen Zeit.

Seit Jahrtausenden herrschen zwischen dem Osten und dem Westen äußerst gegensätzliche Überzeugungen vor, nicht nur zwischen dem Christentum und anderen Religionen sondern auch innerhalb des Christentums. Im Mittelalter rangen der Katholizismus und die Orthodoxie um die Vorherrschaft in der Mittelmeerregion. Dies führte zu zahlreichen Konflikten und Austauschen, die auch heute noch Licht auf dieses komplexe Verhältnis werfen können, das nichts an seiner Komplexität verloren hat. In diesem Zusammenhang spielte das avignonesische Papsttum, welches in Frankreich zwischen 1309 und 1377 bestand, eine wichtige Rolle für die Beziehungen zwischen dem Osten und dem Westen. Das EU-finanzierte Projekt AVORI (Beyond the frontiers of Latin Christendom: The Avignon Papacy and the east) war der Untersuchung kultureller und politischer Strategien gewidmet, die in Übersee von dem avignonesischen Papsttum umgesetzt wurden. Das Projekt verdeutlichte die geistesgeschichtliche Entwicklung innerhalb eines weiter gefassten, transmediterranen Kontextes und unterstützte die Untersuchung der kulturübergreifenden Interaktionen zwischen dem Osten und dem Westen gegen Ende des Mittelalters. Um die Ziele zu erreichen, untersuchte das Projektteam Briefe, Bücher und Pamphlete, die die päpstliche Kanzlei im 14. Jahrhundert an den christlichen Osten, an das Heilige Land und an die mongolischen Chanate gesandt hatte. Es wurden die verschiedenen päpstlichen Maßnahmen in diesen Regionen einschließlich von Kreuzzügen, Latinisierungsbestrebungen und Kirchenvereinigungsverhandlungen sowie der Migrationsstrom von Missionaren, Theologen und Diplomaten untersucht. Im Zuge von AVORI wurde ebenfalls die Beziehung der armenischen und griechischen Gemeinden im Heiligen Römischen Reich untersucht und erforscht, inwiefern sich diese christlichen Kirchen in bestimmten Zeitperioden weigerten, die Macht des Papstes zu stützen. Interessanterweise ebnete das Projekt den Weg für neue Kooperationsinitiativen, welche Intellektuelle aus verschiedenen Disziplinen zusammenführten. Das Projekt resultierte zudem in einem Workshop mit dem Titel Historical writing between East and West, twelfth-fifteenth centuries (z. dt.: historischer Schriftverkehr zwischen dem Osten und Westen, 12. bis 15. Jahrhundert). Die Ergebnisse dieses Projekts sollen die zukünftige Forschung zu den Interaktionen zwischen dem Osten und dem Westen unterstützen und die Veröffentlichung eines Buchs zu diesem Thema ist anvisiert.

Schlüsselbegriffe

Avignonesisches Papsttum, Beziehungen zwischen dem Osten und dem Westen, Kirche, Christentum, Kreuzzüge, Latinisierung