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European Railway Electromagnetic Compatibility

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Die Abstimmung zwischen Gleisen und Schienenfahrzeugen in Europa kommt voran

In ganz Europa gehören elektromagnetische Störungen zu den größten Hindernisse für die Interoperabilität des Schienenverkehrs. Abgestimmte Vorschriften und eine Beschleunigung des Zertifizierungsprozesses sollten dazu beitragen, dieses Hindernis zu überwinden.

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Der aktuelle Zulassungsprozess, mit dem Schienenfahrzeuge gemäß den technischen Spezifikationen für die Interoperabilität (TSI) und den nationalen Sicherheitsvorschriften in den Dienst gestellt werden können, kann nur als langwierig und kostspielig beschrieben werden. Die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) zwischen Schienenfahrzeugen und den installierten Gleisstromkreisen ist einer der Hauptkostentreiber in diesem Verfahren, mit dem neue Fahrzeuge aufs Gleis gebracht werden. Jedes Land hat seine eigenen Vorschriften und Bewertungsverfahren, die eine echte Interoperabilität behindern. Das Projekt EUREMCO (European railway electromagnetic compatibility) adressiert die Kernfrage der EMV. Wenn man einige "offenen Punkte" bei den TSI, welche die EMC betreffen, klären könnte, sollten bei den Zertifizierungsprozessen für Schienenfahrzeuge Zeit- und Kosteneinsparungen möglich sein. Derzeit gibt es keine Normen oder Verfahren, die sich mit den transienten Effekten auf die Gleisstromkreise befassen. Ein wichtiger Teil der Projektaktivitäten bestand darin, die Daten, die Betreibern und Herstellen zu Transienten vorliegen, gemeinsam mit der europäischen Expertengemeinschaft zu nutzen. Dieses Wissen sollte dazu beitragen, wie man mit jenenTransienten umzugehen hat, welche die Datenerfassung während des Zulassungsverfahrens beeinflussen. Die Arbeiten bezogen sich auf die Eigenschaften der Transienten, die zu Störungen führen. Darüber hinaus versuchte man im Modell abzubilden, wie die Übertragung vom Fahrzeug an den Gleisstromkreis-Empfänger funktioniert, und wie sich Transienten auswirken. Um die aktuelle Version der TSI für ein 15 kV Gleichstromversorgungssystem auf Gültigkeit zu prüfen, führten drei Projektpartner (Bahnbetreiber) Messkampagnen in Österreich, Deutschland und der Schweiz durch. Die Messungen erfolgten mit einer Lokomotive mit verschiedenen kapazitiven Eingangsimpedanzen zur Simulation von Dachleitungen mit unterschiedlichen Längen. Die Projektpartner erzielten bedeutende Fortschritte bei der Definition und Empfehlung einer europaweiten, länderübergreifend anerkannten Teststrecke für die 25 kV Wechsel- und Gleichstromversorgungssysteme. Die Ergebnisse sollten dazu beitragen, dass die Zertifizierung in allen Ländern, die solche Elektrifizierungssysteme nutzen, erleichtert wird. Die Partner aus dem Projekt EUREMCO gaben zudem eine Empfehlung zur Vermeidung von störenden Wechselwirkungen zwischen Schienenfahrzeugen und Gleisstromkreisen auf nicht elektrifizierten Strecken ab. Die EMV-Messungen konnten erfolgreich nachweisen, dass diese Empfehlung widerspruchsfrei ist. Sobald Europa ein gemeinsames Verständnis im Hinblick auf Transienten gewinnen kann und Grenzwerte für die Störaussendungen gesetzt hat, sollte es möglich sein, die in einem Land erzielten Ergebnisse zu verwenden, um den Betrieb eines Fahrzeugs in einem anderen Land zu genehmigen.

Schlüsselbegriffe

Züge, Interoperabilität des Schienenverkehrs, Zertifizierung, elektromagnetische Verträglichkeit, Gleisstromkreise, Transienten

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