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POPULATION REPLACEMENT OR CONTINUITY?<br/>A GENOMIC CONTRIBUTION TO THE NEOLITHISATION DEBATE

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Wie sich das europäische Genom herausgebildet hat

Waren die großen kulturellen Übergänge in Europa während der Stein- und Bronzezeit nur das Resultat neuer Ideen, die auf dem gesamten Kontinent Fuß fassten, oder wurden sie durch Einwanderer inspiriert? Europäische Forscher setzten neue Technologien ein, um alte DNA zu analysieren und diese Schlüsselfrage der menschlichen Vorgeschichte zu klären.

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Das Projekt NEOLITHISATION (Population replacement or continuity? A genomic contribution to the Neolithisation debate) isolierte prähistorische DNA von mehr als 600 Menschen aus alten europäischen und zentralasiatischen Populationen. Verbessert wurde vor allem die Art und Weise, wie DNA aus Zähnen gewonnen wird, um dann die Genome von mehr als 100 Personen zu analysieren. So brachte die Forschungsarbeit bahnbrechende neue Erkenntnisse zur Entstehung des europäischen Genpools. Die Analyse einer vollständigen Genomsequenz eines 7500 Jahre alten Jägers und Sammlers aus dem Mesolithikum (vor dem Ackerbau) stützt die These, dass er nicht mit neolithischen Kulturen verwandt war, die später kamen, und dass es Einwanderer waren, die den Ackerbau nach Europa mitgebracht hatten. Sein Erbgut hat auch keine größere Ähnlichkeit mit modernen europäischen Populationen. Weiterhin zeigten die Daten, dass dieser Jäger und Sammler schlecht Stärke und Milch verdauen konnte, da die Selektion auf diese Eigenschaften erst später, während des Übergangs zum Ackerbau stattfand. Die von Forschern in Spanien koordinierte Studie wurde in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht. Der Jungsteinzeit mündete in der Bronzezeit, als Stein- durch Metallwerkzeuge ersetzt wurden und man zum Ackerbau überging. Genomweite Analysen von 101 Eurasiern aus der Bronzezeit enthüllten eine dynamische Periode, in der große Völkerwanderungen stattfanden, die sowohl den europäischen als auch den asiatischen Genpool stark beeinflussten. Die in Nature vorgestellte Studie ist die bislang größte ihrer Art zu altertümlicher DNA. So konnte NEOLITHISATION die demografischen Ereignisse enthüllen, die die Veränderungen in zwei der bedeutendsten Epochen der europäischen Vorgeschichte mit sich brachten. Weitere Analysen der genetischen Daten zeigten, dass mindestens 7 der 101 Individuen mit dem Pesterreger infiziert waren, und zwar mindestens 3000 Jahre früher als alle historischen Aufzeichnungen dieser Krankheit. Diese Studie wurde in Cell veröffentlicht. Auf die optimierten Protokolle zur Extraktion alter DNA, die in Scientific Reports dargelegt sind, können jetzt Labors weltweit zugreifen.

Schlüsselbegriffe

Europäisch, Jäger und Sammler, Bauern, Steinzeit, Migration, DNA-Analyseverfahren, alte DNA, Bronzezeit, Populationsgenomik

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