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The Epistemic Role of Scientific Idealization

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Auf der Suche nach wissenschaftliche Erklärungen für Naturerscheinungen

EU-finanzierte Forscherinnen und Forscher beschäftigen sich mit der Überprüfung der neuesten Ideen dazu, wie man den Menschen zu einem besseren Verständnis verhelfen kann, warum beobachtbare Ereignisse mit einer wissenschaftlichen Grundlage genau so vor sich gehen und nicht anders.

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Ein natürliches Phänomen kann durch die Sinne erfasst werden und ist nicht von Menschen gemacht. Überdies offenbart es sich nicht durch Intuition oder Beweisführung. Klassische Beispiele dafür sind Regenbogen, Donnergrollen und, in der Biologie, die Zersetzung von Obst. Es treten jedoch Probleme auf, wenn die Erscheinungen ein Verständnis einiger in der Physik verankerten Begriffe wie etwa der Unendlichkeit umfassen. Das Projekt IDEALIZATIONS (The epistemic role of scientific idealization) hat deshalb eine kritische Bewertung der aktuellen Ansichten in Bezug auf die wissenschaftliche Idealisierung geschaffen. Die Forschenden haben gleichermaßen eine neue Position vorgeschlagen, mit der die Mängel der heute üblichen Idealisierung überwunden werden. Unter Einsatz einer kausalen Darstellung griff das IDEALIZATIONS-Team auf neueste, von Michael Strevens und James Woodward erläuterte Auffassungen zurück. Man bezog überdies die Argumente von James Ladyman und Steven French ein, die besagen, dass objektives Wissen nicht variabel sein sollte. Aufbauend auf der Arbeit von David Hilbert in Mathematik und Physik, die in Teilen mehr als ein Jahrhundert alt ist, erklärten die Forscher, wie objektives wissenschaftliches Wissen erschaffen werden kann, ohne die Ursachen der Phänomene anzuwenden. Die Forschung von IDEALIZATIONS identifizierte zuvor übersehen Konflikte zwischen dem kausalen Ansatz und den typischen Idealisierungsmethoden in der Physik. Bei der Arbeit trat deutlich hervor, dass in dieser Disziplin Idealisierungsprozeduren weit verbreitet sind. Die Auswertung ergab, dass eine sorgfältige Analyse der weit verbreiteten Idealisierungsverfahren der Physik erforderlich ist. Die Forscher schlugen vor, dass mit einem neuen Konzept der wissenschaftlichen Objektivität einige der Grenzen der strukturbedingten Steifigkeit zu überwinden sind. Projektdiskussion und -analyse führten zu einer neuartigen Auffassung von wissenschaftlicher Idealisierung, die sowohl hinsichtlich der Objektivität als auch des Verständnisses befriedigen kann. Ein Mittel, mit dem das zu erreichen ist, ist durch Idealisierungskontrolle von etwa dem Beweis, dass Abweichungen von erwarteten Resultaten auf experimentelle Fehler zurückzuführen sind. Diskurs und Analyse von IDEALIZATIONS haben großes Interesse an der Welt der Wissenschaft im Bereich Philosophie ausgelöst. Auf internationaler Ebene wurde die Arbeit in Form von mehr als 20 Vorträgen vorgestellt und hat zu Beiträgen auf Konferenzen geführt. Die wissenschaftlichen Arbeiten wurden in hochrangigen Fachzeitschriften und Medien, darunter Synthese, History and Philosophy of Logic, Studies in the History and Philosophy of Modern Physics und HOPOS: The Journal of the International Society for the History of Philosophy of Science, veröffentlicht.

Schlüsselbegriffe

wissenschaftlich, Naturphänomene, Naturerscheinungen, Idealisierung, Objektivität, Konzeption

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