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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Europe, Brain and Music: New perspectives for stimulating cognitive and sensory processes

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Musik für das Gehirn

Eine innovative Studie, die einen Zusammenhang zwischen Musik und Hirnfunktionen herstellt, könnte dazu führen, dass Musik als Behandlungsmethode zur Stimulierung von Aktivitäten bei Patienten mit Hirnschäden verwendet wird.

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Die Musik ist womöglich seitdem sich die menschliche Spezies entwickelt hat ein Bestandteil aller menschlichen Kulturen. Die Teilnahme an musikalischen Aktivitäten stimuliert Bereiche in nahezu jeder Hirnregion. Dies legt nahe, dass sich diese Eigenschaft gleichzeitig mit der Sprache entwickelt hat. Vor diesem Hintergrund widmete sich das EU-finanzierte Projekt EBRAMUS (Europe, brain and music: New perspectives for stimulating cognitive and sensory processes) der Untersuchung, ob Musik insbesondere bei Menschen mit beeinträchtigten kognitiven Fähigkeiten Hirnfunktionen verbessern kann. Im Rahmen von EBRAMUS wurden Hirnphysiologie, Psychologie und Rechensimulationen neuronaler Netze miteinander kombiniert, um die Bedeutung der Musik hinsichtlich Hören und Sprechen, Lernen und Gedächtnis sowie motorischer Fähigkeiten zu entschlüsseln. Die Forscher wollten insbesondere feststellen, ob sich die Musik als nicht invasives Rehabilitationsinstrument für Patienten eignen könnte, die unter Hirnschäden oder Hirnerkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson leiden. Um neuronale Pfade zu finden, die sowohl an Musik als auch an Sprache beteiligt sind, wiederholten Forscher die gleiche Melodie mit unterschiedlichem Text oder den gleichen Text mit unterschiedlichen Melodien. Daraufhin wurden Abbildungen des Gehirns verwendet, um festzustellen, welche Teile des Hirns auf beide Wiederholungsarten reagierten (oder nicht reagierten). Die Forscher stellten fest, dass Musik das Sprachvermögen von hörgeschädigten Kindern verbesserte. Basierend auf dieser Untersuchung wurden kochleare Implantate entwickelt, die eine bessere Identifizierung verschiedener Tonhöhen und folglich eine bessere musikalische Wahrnehmung ermöglichen. Schließlich verwendeten die Forscher Computermodelle, um zu simulieren, wie sich Menschen auf Musik abstimmen und komplexe Rhythmen ablaufen. Diese Informationen können dazu genutzt werden, Menschen bei der Wiederherstellung motorischer Fähigkeiten behilflich zu sein. Die Arbeit im Zuge von EBRAMUS könnte aufgrund eines neuen Verständnisses dieses komplexen Organs nachhaltige Auswirkungen auf Hirnforschung und Rehabilitation haben.

Schlüsselbegriffe

Musik, Gehirn, Hirnfunktion, Sprache, Rehabilitation, neuronale Pfade

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