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Kommissionsbericht : KMU wenden sich von Kreditfinanzierung ab

Ein Arbeitspapier der Kommission mit dem Titel "Enterprises' access to finance" (Zugang von Unternehmen zu Finanzmitteln), das am 19. Oktober veröffentlicht wurde, kommt zu dem Schluss, dass Europas kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sich allmählich von einer reinen Kreditf...

Ein Arbeitspapier der Kommission mit dem Titel "Enterprises' access to finance" (Zugang von Unternehmen zu Finanzmitteln), das am 19. Oktober veröffentlicht wurde, kommt zu dem Schluss, dass Europas kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sich allmählich von einer reinen Kreditfinanzierung weg bewegen und andere Instrumente wie Eigenkapital, eine Kombination aus Eigen- und Fremdkapital, Leasing und verbürgte Kredite und Eigenkapital nutzen. Die Hauptgründe für diesen Wandel sind der Rückzug einiger Banken aus dem Kreditgeschäft mit KMU mit niedrigen Gewinnspannen und die Entwicklung von Finanzmärkten, die die Ausweitung alternativer Instrumente ermöglichen. Zugang zu Finanzmitteln ist immer noch eines der größten Hindernisse für Unternehmen, insbesondere Hightech-Unternehmen und Start-ups mit hohem Risiko, die wachsen und mehr Arbeitsplätze schaffen wollen. Etwa 20 Prozent der kleinen Unternehmen sagen, dass sie Probleme mit dem Zugang zu Finanzmitteln haben, und das Problem ist für Startup-Unternehmen noch größer. Da über 99 Prozent der europäischen Unternehmen weniger als 250 Mitarbeiter haben und diese Unternehmen mehr als zwei Drittel aller Arbeitskräfte beschäftigen, ist die Finanzierung von KMU von wesentlicher Bedeutung für die Förderung einer unternehmerischen Wirtschaft und die Stärkung des Wachstums in der EU. Obwohl die Kreditfinanzierung für die meisten europäischen Unternehmen die wichtigste Quelle der externen Finanzmittel ist, ziehen sich immer mehr Banken aus der Mikrofinanzierung - Verleihung kleiner Geldsummen bis zu 25.000 Euro - aufgrund der geringen Gewinnspannen zurück. Veränderungen im Bankensektor und Möglichkeiten, die durch die zunehmende Differenziertheit der Finanzmärkte geschaffen werden, weisen jedoch auf eine Diversifizierung der Finanzmittel für Unternehmen hin. Dieser Schritt hin zu einer größeren Vielfalt an Finanzierungsoptionen wird durch einen zunehmend flexiblen Markt von Finanzierungsinstrumenten, die Entwicklung neuer Finanzprodukte und die Einführung des Euro weiter unterstützt. Dennoch sagt der Bericht der Kommission voraus, dass trotz dieser Veränderungen die Finanzierung von Unternehmen im nächsten Jahrzehnt weiterhin vorwiegend über Bankkredite stattfinden wird. Die wachsende Palette alternativer Finanzierungsinstrumente kann jedoch ein bedeutender Faktor sein, um Flexibilität und Optionen zu bieten, die die Bedürfnisse von Unternehmen während ihrer gesamten Entwicklung besser reflektieren. Das Kommissionspapier, das einem kürzlich aktualisierten Bericht über den "Risikokapital-Aktionsplan" 1998 folgt, hat zum Ziel, die Entwicklungen bei Bankkrediten als Teil einer langfristigen Strategie für den Zugang von Unternehmen zu Finanzmitteln zu überprüfen. Nach dem Gipfel in Lissabon im März 2000 betonte der Europäische Rat in Stockholm die Bedeutung eines nationalen und EU-weiten Rahmens, um unternehmerische und wirtschaftliche Dynamik anzukurbeln. Die Verbesserung des Zugangs zu Finanzmitteln für kleine Unternehmen ist auch das Schlüsselthema eines zweitägigen Kolloquiums mit dem Titel "Finanzierung der KMU aus europäischer Sicht", das am 24. Oktober in Louvain-la-Neuve, Belgien, beginnt. Das Kolloquiums, das von der belgischen Ratspräsidentschaft in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission organisiert wird, sammelt die Meinungen von Interessengruppen im Vorfeld des Ratstreffens der Industrieminister der EU am 5. Dezember. Der belgische Premierminister Guy Verhofstadt, der wallonische Minister für Wirtschaft, KMU, Forschung und Technologie Serge Kubla, die Mitglieder der Kommission Philippe Busquin (Forschung), Erkki Liikanen (Unternehmen und Informationsgesellschaft) und Mario Monti (Wettbewerb) nehmen an der Veranstaltung teil. Der erste Tag des Kolloquiums widmet sich drei Workshops: "Beziehungen zwischen Unternehmen und Banken", "Finanzierung innovativer Maßnahmen" und "Mikrokredite". Am zweiten Tag der Veranstaltung werden die Schlussfolgerungen aus den Diskussionen in zwei Plenarsitzungen vorgestellt. Informationen über die Entwicklungen bei der Veranstaltung werden bei CORDIS-Nachrichten zur Verfügung stehen.