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Inhalt archiviert am 2022-12-21

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Frauen und Wissenschaft haben "große Eigendynamik", so die Referatsleiterin gegenüber CORDIS-Nachrichten

Die Leiterin des Referats Frauen und Wissenschaft der Generaldirektion Forschung der Europäischen Kommission, Nicole Dewandre, sagte gegenüber CORDIS-Nachrichten, sie sei zuversichtlich, dass das Anliegen ihres Referats momentan eine "große Eigendynamik" entwickle. Mit über 50...

Die Leiterin des Referats Frauen und Wissenschaft der Generaldirektion Forschung der Europäischen Kommission, Nicole Dewandre, sagte gegenüber CORDIS-Nachrichten, sie sei zuversichtlich, dass das Anliegen ihres Referats momentan eine "große Eigendynamik" entwickle. Mit über 500 Teilnehmern an der Konferenz "Forschung und Chancengleichheit der Geschlechter", die am 8. und 9. November in Brüssel stattfindet, wird diese Behauptung belegt. Seit das Thema Frauen und Wissenschaft im April 1998 zum ersten Mal auf der Tagesordnung der Kommission erschien, hat es stetig an Profil gewonnen. Im Januar 2001 wurde das Referat Frauen und Wissenschaft auf Initiative des Generaldirektors der GD Forschung, Achilleas Mitsos, ins Leben gerufen. "Die Entwicklungen hatten gezeigt, dass dies [Frauen und Wissenschaft] ein wichtiges und strategisches Thema im Zentrum des Dilemmas von Wissenschaft und Gesellschaft war. Und EU-Kommissar Busquin hat diesem Thema einen wichtigen Platz in der Strategie des Europäischen Forschungsraums eingeräumt. Das Signal bestand in der Feststellung, dass dieses Thema ein eigenes Referat benötige, und in der Unterstreichung unserer Verantwortlichkeit für die durch die Umsetzung unseres Aktionsplans erzielten Ergebnisse", erklärte Dewandre. Die in der Wissenschaft tätigen Frauen wissen es offensichtlich zu schätzen, was derzeit von der Kommission initiiert wird. Aus ganz Europa gehen Anfragen ein, insbesondere nach Veröffentlichungen, doch auch nach der Teilnahme von Kommissionsvertretern an Veranstaltungen. Wegen der großen Nachfrage ist der ETAN-Bericht (European Technology Assessment Network - Europäisches Technologiebewertungsnetz) zu "Promoting Excellence through mainstreaming Gender Equality" (Förderung herausragender Leistung durch Einbeziehung des Grundsatzes der Chancengleichheit der Geschlechter) erneut in den Druck gegangen. Mitglieder der Helsinki-Gruppe, einer Gruppe nationaler Beamter, die sich der Förderung von Frauen in wissenschaftlicher Forschung auf nationaler Ebene widmet, "berichten immer wieder, dass ihre Mitgliedschaft ihre Position innerhalb des eigenen Mitgliedsstaates oder innerhalb ihres assoziierten Landes stärkt", sagte Dewandre und fügte hinzu, dass es "für alle Mitglieder eine Win-Win-Situation" sei. Die Helsinki-Gruppe ist so zufrieden mit ihrer Beteiligung an der Aufgabe der Profilierung von Frauen in der Wissenschaft, dass sie die Kommission nunmehr selbst auffordert, noch mehr zu unternehmen. Bei einem Treffen der Gruppe im Mai riefen die Mitglieder zu einer gemeinsamen kritischen Bewertung ihrer Politiken auf. "Offensichtlich war dies eine sehr interessante Gelegenheit", sagte Dewandre. "Es ist interessanter als nur zu zeigen, wie die Dinge vonstatten gehen." Folglich wird die erste offizielle Veröffentlichung der Helsinki-Gruppe "Benchmarking national policies to promote women in science in Europe" (Benchmarking nationaler Politiken zur Förderung von Frauen in der europäischen Wissenschaft) Ende des Jahres verfügbar sein. Bei dem Treffen der Helsinki-Gruppe im Dezember werden Bewertungen nationaler Politiken diskutiert. "Wir möchten der Helsinki-Gruppe eine Vertiefung der Zusammenarbeit vorschlagen. Bislang hat sie daran gearbeitet, uns Informationen im nationalen Kontext vorzulegen, damit die Kommission eine Synthese erstellen und jedem das Wissen darüber zurückgegeben konnte, was sich in allen Mitgliedsländern ereignet", sagte Dewandre gegenüber CORDIS-Nachrichten. "Nun, da diese Phase abgeschlossen ist, ist es an der Zeit zu überlegen, wie wir die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedern verstärken können", fügte sie hinzu. Sie macht den ETAN-Bericht dafür verantwortlich, dass eine "interessante Dynamik" innerhalb der Helsinki-Gruppe ausgelöst wurde, und dafür, dass die Gruppe dazu gebracht wurde, sich von sich aus für eine neue und verbesserte Form der Zusammenarbeit zu entscheiden. Die Aktivitäten der Kommission zum Thema Frauen und Wissenschaft werden demnächst auf die assoziierten EU-Länder ausgeweitet. Diese Länder waren zwar von Anfang an in der Helsinki-Gruppe vertreten, ihre Situation wurde im ETAN-Bericht jedoch nicht berücksichtigt. Die Kommission macht jedoch den Zeitverlust wieder wett und beginnt demnächst mit einer Studie zur Besonderheit der Situation in Mittel- und Osteuropa. Die Beitrittsländer werden bei der bevorstehenden Konferenz zur Chancengleichheit der Geschlechter in der Forschung gewiss nicht unterrepräsentiert sein. Die Veranstaltung wird von über 580 Teilnehmern besucht, darunter 100 Referenten. Bei dieser Veranstaltung werden etwa 40 Länder vertreten sein. Dewandre betrachtet die Konferenz außerdem als eine "Gelegenheit, um eine Diskussion auf nationaler Ebene in Gang zu bringen". Der dahinter steckende Gedanke ist der, dass die Delegationen nach Hause fahren und die Diskussion auf nationaler Ebene fortsetzen und anschließend selbst Akteure für eine Veränderung in ihrem eigenen Land werden oder weiterhin Akteure für eine solche Veränderung bleiben. Dewandre ist sich der bevorstehenden Herausforderungen bewusst, sie sieht die künftige Situation der Frauen in der Wissenschaft jedoch optimistisch. "Die Schwierigkeit liegt darin [...] dass die ganze Angelegenheit urplötzlich wieder in der Versenkung verschwindet, wenn man der Chancengleichheit der Geschlechter keine Beachtung schenkt oder die Dinge nicht auf den Punkt bringt, oder wenn man die Leute damit nicht mehr behelligt. Ausbreitungseffekte sind nur sehr schwer zu erreichen", sagte Dewandre. "Es ist nicht so, dass man nur etwas anstoßen müsste, und dann läuft es. Wenn man es aus den Augen verliert, wenn man sich davon abwendet, dann hat man das Gefühl, als ob alles wieder zum Alten zurückkehrt." "Auf der anderen Seite habe ich wirklich den Eindruck, dass es bei den weiblichen, und auch bei männlichen Wissenschaftlern, die Wert auf Chancengleichheit legen, eine große Eigendynamik gibt - diese wollen wir nicht ausschließen. Ganz im Gegenteil, das bedeutet, dass die Leute, denen dieses Thema am Herzen liegt, motiviert werden müssen", sagte sie.