Anstieg der Wiederverwertungsrate durch neue Technologie
Durch eine neue Technologie habe die europäische Papierindustrie ihre Wiederverwertungsrate erhöhen können und die Industrie somit für die Erreichung ihres Ziels von 56 Prozent bis zum Jahr 2005 auf Kurs gebracht, sagte Esa Hyvärinen, Recycling Director des Verbandes der europäischen Papierindustrien CEPI (Confederation of European paper industries) gegenüber CORDIS Nachrichten. Eine verstärkte Investition in neue Produktionstechnologien bedeute, dass mehr Altpapier in mehr Produkten verwendet werde, sagte Hyvärinen und fügte hinzu, dass eine Verbesserung bei der Sammelinfrastruktur und eine verbesserte Wiederverwertbarkeit ebenfalls zu der erhöhten Wiederverwertungsrate beigetragen haben. Alle drei Bereiche werden weiterentwickelt, um das vor einem Jahr in der Europäischen Erklärung zur Wiederverwertung von Papier gesetzte Ziel zu erreichen. Hyvärinen geht davon aus, dass eine weitere Verbesserung bei der Sammelinfrastruktur der Bereich sein wird, der die größte Herausforderung für die Industrie darstellt, insbesondere wenn die Haushalte angesprochen werden. "Die technologische Entwicklung wird in Zukunft eine entscheidende Rolle spielen", sagte Hyvärinen. Er sprach von EU-finanzierten Forschungsprojekten, sagte jedoch, dass es zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch verfrüht sei, um über mögliche Auswirkungen diese Projekte zu spekulieren. Der erste Jahresbericht über die Erfüllung der Verpflichtungen, die in der europäischen Papiererklärung festgelegt sind, wurde kürzlich veröffentlicht. Wichtigstes Ziel der Erklärung ist es, bis 2005 in Europa eine Wiederverwertungsrate von 56 Prozent zu erreichen, was von der Industrie erfordern wird, dass sie die Rate des von ihr wiederverwerteten Altpapiers real um weitere zehn Millionen Tonnen steigert. Der Jahresbericht zeigt, dass die derzeitige Wiederverwertungsrate in Europa bei 49,8 Prozent liegt - 1,1 Prozentpunkte über der entsprechenden Zahl im Jahr 1999. "Dieser Trend, der Mitte der neunziger Jahre stagnierte, wurde durch die Industrie erneut in Richtung Wachstum gelenkt", sagte Ulf Frölander, der Vorsitzende des Europäischen Altpapierrates ERPC (European recovered paper council), der eingerichtet wurde, um die Umsetzung der in der Erklärung dargelegten freiwilligen Maßnahmen zu überwachen. Die GD Unternehmen sowie die GD Umwelt der Europäischen Kommission nehmen als Beobachter an dem Ausschuss teil. "Wir wissen die Transparenz, die von der Industrie gezeigt wird, sehr zu schätzen und sehen darin einen Schlüssel für ihre Glaubwürdigkeit sowie für die Möglichkeit, die Arbeit des ERPC zu verfolgen", sagte Kim Holmström, Leiter des Referates Holz- und holzverarbeitende Industrie der GD Unternehmen. Zusätzlich zur Anhebung der Wiederverwertungsrate haben sich die Unterzeichner der Erklärung außerdem dazu verpflichtet, technische, betriebliche und umweltverträgliche Lösungen durch Anregung und Unterstützung von Forschung und Entwicklung zu verbessern. Derzeit werden Projekte als Teil dieser Zielsetzung auf den Weg gebracht, von denen eine beträchtliche Anzahl von der EU finanziert wird. Die Erklärung sieht ferner Verpflichtungen zu einer weiteren Reduzierung der Rückstandserzeugung während sämtlicher Prozesse im Papier- und Pappkreislauf vor, zur Verbesserung einer effizienten Nutzung von Roh- und Hilfsstoffen, zur Optimierung von Sammelsystemen durch den Austausch von Fachwissen mit denjenigen, die für das Sammeln von Altpapier zu Wiederverwertungszwecken verantwortlich sind, sowie zur Steigerung der Sensibilisierung für das Papierrecycling durch Information der Verbraucher über ihre Rolle beim Schließen des Papierkreislaufs. Hyvärinen vertritt die Ansicht, dass die Industrie seit Unterzeichnung der Erklärung im Jahre 2000 sowohl bei der Anhebung des Informationsniveaus als auch bei der Sensibilisierung für die Notwendigkeit der Wiederverwertung sehr erfolgreich war.