Forschungsprogramm für innovative Mikroelektronik bereits nach einem Jahr erfolgreich
Fast ein Jahr, nachdem EUREKA das Mikroelektronik-FuE-Programm MEDEA+ "für Systeminnovation auf Siliziumbasis für die elektronische Wirtschaft" gestartet hat, laufen nun 38 Projekte, an denen rund 220 Partner aus 17 Ländern beteiligt sind. Das Programm MEDEA+ ist im Januar 2001 angelaufen mit dem Ziel, Europa in der Mikroelektronik weltweit an die Spitze zu bringen, indem die vorwettbewerbliche Zusammenarbeit im Bereich FuE gefördert wird. Die 38 Projekte wurden aus 64 Vorschlägen ausgewählt, die im Büro von MEDEA+ eingereicht wurden. "Das außerordentliche Interesse so vieler Partner an einer Zusammenarbeit und die hohe Akzeptanz der Projekte demonstrieren eindeutig, dass wir die Arbeiten, die unseres Erachtens erforderlich sind, um die europäische Mikroelektronikbranche weiter voran zu bringen, richtig ausgerichtet haben", sagte Jean-Pierre Noblanc, der Vorsitzende des Führungsteams von MEDEA+. "Wir wissen auch zu schätzen, dass die staatlichen Behörden sich für eine Unterstützung von FuE in dieser Branche einsetzen, die jener in anderen volkswirtschaftlichen Regionen auf der Welt in nichts nachsteht", fügte er hinzu. Die 38 Projekte stellen über 10.000 Personenjahre dar. Sie konzentrieren sich hauptsächlich auf grundlegende technologische Themen wie CMOS-Prozesse im sub-100nm-Bereich und auf die Entwicklung und Erlangung von Fachwissen in Anwendungen wie Netzwerkzugang, Multimedia und Sicherheit. MEDEA+ plant, europäische Hersteller dabei zu unterstützen, das Fachwissen über diese fortschrittliche Technologie und die Anwendungen weiterzuentwickeln. Der Inhalt des künftigen MEDEA+-Programms soll durch die Ergebnisse vergleichender Benchmark- und Road-Mapping-Studien bestimmt werden, die gegenwärtig durchgeführt werden. Auf Grund des immer schneller werdenden technologischen Fortschrittes ist damit zu rechnen, dass beim dritten Aufruf zur Einreichung von Vorschlägen, der im zweiten Halbjahr 2002 erfolgen soll, die technischen Zielsetzungen noch erweitert werden. Das Führungsteam des MEDEA+-Programms ist ebenfalls dabei, einen wissenschaftlichen Ausschuss zu bilden, der sich aus führenden Wissenschaftsexperten zusammensetzen und in den wichtigsten Bereichen, in denen umfangreichere Forschungsarbeiten erforderlich sind, beratend zur Seite stehen soll. "Der neue Ausschuss wird eine grundlegende Rolle dabei spielen, zukünftige Wege in der Mikroelektronik zu erschließen, entscheidende Themen zu erkennen, die innerhalb der kommenden fünf bis zehn Jahre für die Entwicklung der Mikroelektronik von Belang sein werden und einen bewertenden Vergleich unserer Ressourcen in Europa mit denen anderer Regionen anzustellen", führte Noblanc aus.