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Bericht fordert ein besseres Zusammenspiel zwischen Innovation, Technologie und Wagniskapital in der EU

Die Europäische Kommission hat einen Bericht mit dem Titel "Innovation, technology and risk capital" (Innovation, Technologie und Wagniskapital) vorgelegt, demzufolge der Erfolg der ICT- (Informations- und Kommunikationstechnologien) Branche in den USA auf das Zusammenspiel zw...

Die Europäische Kommission hat einen Bericht mit dem Titel "Innovation, technology and risk capital" (Innovation, Technologie und Wagniskapital) vorgelegt, demzufolge der Erfolg der ICT- (Informations- und Kommunikationstechnologien) Branche in den USA auf das Zusammenspiel zwischen Innovation, Technologie und Wagniskapital zurückzuführen ist. Gleichzeitig nennt er Mängel in diesem Bereich in Europa. Die Kommission hofft, dass die EU, nachdem sie die Gründe für die Erfolgsgeschichte der USA untersucht hat, zu besseren Leistungen fähig sein wird und die Lücke zwischen Europa und den USA schließen kann. "Ein umfassenderes Verständnis der Auslöser für die Entwicklung der USA ist besonders wichtig für die EU, da es Hinweise darauf geben kann, wo und in welcher Weise zukünftige Untersuchungen ansetzen können und ob die Leistung der USA sich in Europa wiederholen lässt", so der US-amerikanische Wissenschaftler und Autor des Berichts, Professor Dan Steinbock. Professor Steinbock ist zurzeit als virtueller Gastforscher an der Helsinki School of Economics and Business Administration (HSEBA) tätig. "Es ist offensichtlich, dass den Vereinigten Staaten zwischen 1995 und 2000 durch das dynamische Zusammenspiel zwischen Innovation, Technologie und Wagniskapital ein entscheidender Vorteil beschert wurde. Zusammen mit einer wirksamen Kapitalverteilung trug das systemimmanente Zusammenspiel dazu bei, dass die USA eine bessere wirtschaftliche Entwicklung verzeichneten", heißt es in seinem Bericht. Darüber hinaus verweist er darauf, dass die EU während des gleichen Zeitraums Zugriff auf mehr Wagniskapital hatte, bei Internet-Technologien den USA voraus war und vergleichbare Innovationsfähigkeiten sowie eine möglicherweise überlegene Infrastruktur aufwies. Europa wies jedoch Schwächen bei der umfassenden Nutzung des dynamischen Zusammenspiels von Innovation, Technologie und Wagniskapital auf, die sich durch Mängel bei der umgehenden Vermarktung, der unternehmerischen Initiative und der frühzeitigen Bereitstellung von Startkapital bemerkbar machten. Außerdem profitierten die USA zu diesem Zeitpunkt von der Deregulierung und Liberalisierung der Märkte, also u.a. flexibleren Arbeitsmärkten. Der Bericht ruft das strategische Ziel des Europäischen Rats von Lissabon im März 2000 ins Gedächtnis, wonach Europa zum weltweit wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum werden soll, der fähig ist, ein dauerhaftes Wirtschaftswachstum mit mehr und besseren Arbeitsplätzen und einem größeren sozialen Zusammenhalt zu erzielen. Dieses Ziel entspreche mehr oder weniger dem Ziel des US-amerikanischen Innovationssystems. Professor Steinbock zufolge ist das Umfeld, in dem die EU dieses Ziel verwirklichen will, immer noch völlig anders als das der USA, wobei er sowohl auf die mangelnde Anpassungsfähigkeit der Hersteller von Spezialprodukten als auch die unzureichende Zahl offener Arbeitsmärkte verweist. Als Beispiel für das Versagen Europas bei der Vermarktung von Entdeckungen nannte Professor Steinbock die Entwicklung des Internet, das eigentlich im CERN, dem europäischen Labor für Teilchenphysik, entstand. Ihre kommerzielle Anwendung fand diese Idee jedoch auf dem US-amerikanischen Markt, der die Innovationen und Technologien nutzen und und das erforderliche Wagniskapital bereitstellen konnte. Europa habe zwar sowohl Innovation als auch Technologie und Wagniskapital besessen, doch ein Zusammenspiel zwischen diesen Elementen habe nicht stattgefunden, so Professor Steinbock. Wie Professor Steinbock betont, gibt es jedoch mehr als ein einziges Erfolgsmodell für Innovationen. "Alle Modelle ziehen auf Grund der unterschiedlichen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung Wechselwirkungen und Kompromisse nach sich", schreibt er.

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