RP5-Projekt soll zur Reduktion der Methanemission von Kühen beitragen
Ein vom Fünften Rahmenprogramm für Forschung (RP5) der Europäischen Union finanziertes Forschungsprojekt untersucht Anwendungsmöglichkeiten von Pflanzen und Kräuterextrakten zur Reduktion umweltschädigender Methangasemissionen und zur Steigerung der Milchproduktion von Kühen. Das Projekt, an dem Wissenschaftler und gewerbliche Partner aus Irland, Spanien, Deutschland, dem VK und der Schweiz beteiligt sind, erhält ein Forschungsdarlehen in Höhe von 1,94 Millionen Euro unter dem Programm Lebensqualität des RP5. Nach Angaben von Dr. John Wallace vom Rowett Research Institute in Aberdeen (VK), dem Leiter des Projekts, machen Methanemissionen von Weidetieren ein Drittel der Gesamtemission dieses Gases in der EU aus. Methan greife die Ozonschicht 20 Mal stärker an als das Treibhausgas Kohlendioxid, erklärte er. Ziel des Projekts ist die Erforschung einer Reihe neuer Pflanzen und Pflanzenextrakte, die künstliche Futterzusätze wie z.B. Antibiotika zur Kontrolle der Darmbakterien bei Kühen ersetzen, schädliche Methanemissionen verringern, die tierische Erzeugung effektiver machen und die Ausbreitung der Resistenz gegen Antibiotika bei menschlichen Infektionskrankheiten verlangsamen könnten. "Uns ist bekannt, dass der Methanausstoß von Wiederkäuern extrem umweltschädlich ist", so Dr. Wallace. "Derzeit weist der Methanausstoß einen exponentiellen Anstieg auf. Wir sind der Überzeugung, dass unsere Arbeit über das Potenzial verfügt, diesen Anstieg zu bremsen und zur Stabilisierung der Umwelt beizutragen, indem die Fermentierung im Pansen auf natürliche Weise verbessert wird. Gleichzeitig sind wir der Meinung, dass die derzeitige Zunahme der Antibiotika-Resistenz beim Menschen, die, wie allgemein anerkannt, zum Teil auf den Einsatz von Antibiotika in der Tierfütterung zurückzuführen ist, ebenfalls aufgehalten werden kann." Ein Anstoß für das Projekt war die 20-jährige Partnerschaft mit dem International Livestock Research Institute (ILRI) in Addis Abeba (Äthiopien). Durch die Zusammenarbeit wurde das Interesse am möglichen Futterwert neuer Pflanzenarten geweckt. Dr. Wallace führte aus, dass einige der in der Sammlung tropischer und subtropischer Pflanzen des ILRI enthaltenen Arten "anscheinend über einen erheblichen potenziellen Wert als Mittel zur Beeinflussung des Pansens und einer damit zusammenhängenden Fähigkeit zur Reduktion des Methanausstoßes der betreffenden Tiere verfügen". Das Rowett Institute untersuche nun im Rahmen des neuen, von der EU geförderten Projekts ähnlich aussichtsreiche Pflanzen.