Kommission muss Schlüsselrolle bei der Förderung nachhaltiger Mobilität spielen
Am 31. Januar hob Forschungskommissar Philippe Busquin die Bemühungen der Europäischen Kommission hervor, nachhaltige Mobilität, ihre Ergebnisse und Ziele nach der Schaffung des Europäischen Forschungsraums (EFR) zu fördern. In seiner Rede bei der von der Europäischen Kommission und dem Europäischen Parlament organisierten Veranstaltung "Towards sustainable urban mobility" (Hin zu einer nachhaltigen Mobilität in Städten) in Brüssel, sagte Busquin, dass die Kommission durch ihr Finanzierungsinstrument, die Rahmenprogramme, eine Schlüsselrolle bei der Entstehung neuer Lösungen, wie die Entwicklung von Hybridmotoren und Brennstoffzellen, die Verbesserung der Qualität des öffentlichen Verkehrs und das intelligente Management von städtischem Verkehr, gespielt habe. Die Kommission hat auch zwei neue Beratungsgruppen für Verkehr eingerichtet, den Advisory Council for Aeronautics Research in Europe (ACARE - Beirat für Luftfahrtforschung in Europa) und den European Rail Research Advisory Council (ERRAC - Europäischer Beirat für Eisenbahnforschung). Wie Busquin CORDIS-Nachrichten mitteilte, beabsichtigt die Kommission auch, eine ähnliche Gruppe für Straßenverkehr einzurichten, obwohl er darin eine schwierigere Aufgabe sieht. "Wir möchten ein Gremium dieser Art einrichten, aber daran sind viele verschiedene Akteure und Unternehmen zu beteiligen, die sich einigen müssen, ihre Ressourcen für ein gemeinsames Ziel einzusetzen, z.B. die Reduzierung von Emissionen. [...] Das heißt, dass mehr Kontakte geknüpft werden müssen und es sehr viel komplexer ist als bei EURRAC und ACARE", so Busquin. Der Kommissar betonte, dass neue Instrumente gebraucht werden, wenn mehr Fortschritt bei der nachhaltigen Entwicklung erzielt werden soll. "Es genügt nicht, seine Argumente auf Intuition zu stützen oder Vergleiche mit bereits gemachten Erfahrungen zu ziehen, auch nicht einmal, erfolgreiche Maßnahmen von einer Stadt einfach auf eine andere zu übertragen, um mit Sicherheit zu bestimmen, was eine langfristige Wirkung bei jedem neuen Entwicklungsprojekt hat. Wir müssen neue Instrumente schaffen, mit denen wir in der Lage sind, die Auswirkungen aller politischen Entscheidungen auf die Nachhaltigkeit vorherzusagen", so Busquin. Der Kommissar rief zur Zusammenarbeit in Form variabler Geometrie auf, um städtische Mobilitätsprobleme zu lösen. Er sagte, dass die Beitrittsländer auch beteiligt sein sollten und dass Forschungsnetze Bürger, Entscheidungsträger und Wissenschaftler einbeziehen sollten. Er rief auch Europas Entscheidungsträger auf, eine aktive Rolle in Fragen der städtischen Mobilität zu spielen: "Technologische Entwicklung ist nicht ausreichend; Politik sollte heute das Ruder übernehmen", meinte er. Busquin erklärte auch, es sei nicht ausreichend, Forschung auf nationaler Ebene durchzuführen. Es müsse mehr in die Forschung auf EU-Ebene investiert werden. Er sagte, dass zwar viele erfolgreiche Projekte unter den Rahmenprogrammen finanziert wurden, diese jedoch nicht alle "zusammenhängen". Dies werde sich jedoch mit der Schaffung des EFR ändern, da dieser "weiter gefasst ist als die Rahmenprogramme". Bezüglich der Vorschläge für das nächste Rahmenprogramm, RP6, erklärte das niederländische MdEP Alexander de Roo, dass das Parlament sich zwar mit der Kommission bezüglich der Vorschläge nicht in allem einig sei, es jedoch die Vorschläge der Kommission zu nachhaltiger Entwicklung voll und ganz unterstütze. Er stimmte Busquin zu, eine Zusammenführung der Wissenschaftler sei wichtig, und fügte hinzu, dass an den Diskussionen auch Nichtregierungsorganisationen (NRO), Entscheidungsträger, Verkehrsminister, Beitrittsländer und sonstige Interessengruppen beteiligt sein sollten. "Wir können viel von einander lernen, aus guten Beispielen", erklärte er.