Norwegen bleibt bei Frauenquote in der Forschung
Wie am 13. Februar bekannt wurde, wird die norwegische Regierung die Frauenquote bei den Professorenstellen an der Osloer Universität wenn nötig auch vor dem Europäischen Gerichtshof verteidigen. Diese Stellungnahme stellt eine Reaktion auf die Aufforderung der EFTA-Überwachungsbehörde dar, diese Quote aufzugeben. Seit 1995 behält die Osloer Universität Frauen einige hochrangige Forschungsstellen vor. Die umstrittene Quote war vom norwegischen Parlament eingeführt worden, um für eine ausgewogenere Vertretung der Geschlechter in akademischen Positionen zu sorgen. Trotz des sehr hohen Frauenanteils unter den Studenten besetzen Frauen nur 13Prozent der Spitzenstellen in der Forschung. "Nach sorgfältiger Abwägung ist die Regierung zu der Auffassung gelangt, dass weder die Gesetze noch die Zurückbehaltung von Arbeitsplätzen für Frauen dem EWR-Vertrag widersprechen", sagte Kristin Clemet, Ministerin für Bildung und Kultur. Nach Meinung der EFTA-Überwachungsbehörde verstößt die Quote jedoch gegen den EWR-Vertrag, da für diese Posten keine Bewerbungen von Männern angenommen werden. Diese Diskussion wurde von zahlreichen Vertretern der EU aufmerksam verfolgt, darunter vor allem von Barbara Helfferich, der Beraterin der EU-Kommission in Qualitätsfragen, die die norwegische Position unterstützt.