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Inhalt archiviert am 2023-01-01

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Wissenschaftler der ESA helfen, "engere Auswahl" von Sternen für planetarische Erforschung zu treffen

Ein Wissenschaftler der Europäischen Raumfahrtbehörde (ESA) hat eine Möglichkeit entdeckt, wie "eine engere Auswahl" von Sternen zu treffen ist, die Planeten haben und daher für zukünftige Forschungsmissionen im Weltraum interessant sein könnten. Markus Landgraf und seine Kol...

Ein Wissenschaftler der Europäischen Raumfahrtbehörde (ESA) hat eine Möglichkeit entdeckt, wie "eine engere Auswahl" von Sternen zu treffen ist, die Planeten haben und daher für zukünftige Forschungsmissionen im Weltraum interessant sein könnten. Markus Landgraf und seine Kollegen fanden erstmals einen direkten Nachweis dafür, dass unser Sonnensystem von einer hellen Staubscheibe umgeben ist. Diese Erkenntnis könnte Astronomen dabei helfen zu bestimmen, welche weiteren Sterne in der Galaxie wahrscheinlich Planeten haben; und sie ermöglicht es Planern von Missionen, die Sterne in die engere Wahl zu ziehen, die im Zuge der zukünftigen ESA-Missionen zur Planetensuche Eddington and Darwin beobachtet werden sollen. Die Entdeckung des Staubrings um das Sonnensystem stützt die Hypothese, dass dieser ein Zeichen für Planetensysteme ist, wenn er sich um ältere Sterne herum befindet. Man geht nämlich davon aus, dass Planetensysteme aus einer Wolke von Gas und Staub kondensieren, wobei sich die Planeten nahe am Zentralgestirn bilden, wo die Materie am dichtesten ist. In größeren Entfernungen vom Stern dagegen ist nur wenig Materie vorhanden, und diese kann sich zu einem breiten Streifen aus Staub und Gas vereinen. In unserem Sonnensystem bilden diese Körper den Edgeworth-Kuiper-Staubgürtel, der sich über die Umlaufbahn des Planeten Neptun hinaus erstreckt. Normalerweise wird dieser Staub entweder von größeren Himmelskörpern aufgenommen oder vom Sonnensystem abgestoßen. Da der Streifen aber noch heute existiert, bedeutet dies, dass ihn irgendetwas weiterhin am Leben erhält. Markus Landgraf erläutert: "Zum Erhalt eines derartigen Rings müssen jede Sekunde 50 Tonnen Staub erzeugt werden." "Umhüllt ein Staubring einen Stern, der nicht besonders jung ist", erläuterte der ESA-Wissenschaftler der Darwin-Mission Malcolm Fridlund, "so ist dies interessant, weil der Staub von irgendwoher stammen muss. Die einzige Erklärung ist, dass der Stern Planeten, Kometen, Asteroiden oder andere Körper hat, die kollidieren und Staub erzeugen." Mithilfe dieses Ergebnisses können Wissenschaftler, die Planeten außerhalb des Sonnensystems suchen, eine Liste von Sternen bestimmen, die für weitere Missionen in Frage kommen.